Eingespieltes Team SAP-Spitzenduo entspannt
02.03.2010, 17:01 UhrDer Softwarekonzern SAP setzt nach dem überraschenden Chefwechsel auf Kontinuität. Die neue Doppelspitze, Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe, bekräftigte die bisherigen Renditeziele des weltgrößten Firmensoftware-Anbieters.
Das neue Führungs-Duo beruhigte damit Analysten, die einen Kursschwenk bei SAP befürchtet hatten. "Die Strategie des Unternehmens wird sich mit dem Führungswechsel nicht ändern", betonte auch Finanzchef Werner Brandt. Der Walldorfer Konzern könne in Zukunft wieder zweistellige Wachstumsraten erreichen, wenn sich das Marktumfeld wieder verbessere.
McDermott bekräftigte, die operative Marge in diesem Jahr auf 30 bis 31 Prozent steigern zu wollen, nach 27,4 Prozent 2009. Mittelfristig seien auch 35 Prozent drin. Zudem wolle SAP mit Lizenzen und Wartungsverträgen vier bis acht Prozent mehr erlösen. Damit bestätigte der Amerikaner die Zielsetzung von Ex-Chef Leo Apotheker, der Anfang Februar überraschend von SAP-Patriarch und Aufsichtsratschef Hasso Plattner abgesetzt worden war.
Viele Analysten hatten anschließend befürchtet, die neue Führung würde verstärkt auf die Forschung setzten und aufgrund höherer Ausgaben die Renditeziele gefährden. "Die heutigen Äußerungen sollten die Sorgen der Investoren lindern", erklärte DZ-Bank-Analyst Oliver Finger in einer Kurzanalyse. "Die Aussagen, besonders zu den Margen, sind positiv".
Ein eingespieltes Team
Bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt stellten sich die beiden Manager als eingespieltes Team dar. "Jim und ich kennen uns schon seit vielen Jahren und unsere Fähigkeiten ergänzen sich gut", sagte McDermott. Nun sei es an der Zeit auch die Kunden wieder "glücklich" zu machen. Vergangenes Jahr hatten SAP-Käufer monatelang gegen höhere Wartungsgebühren rebelliert. Der Streit war einer der Gründe für Apothekers plötzlichen Abschied. Mittlerweile ist der Preisaufschlag vom Tisch.
Rund 95.000 Unternehmen setzten die SAP-Programme zur Buchhaltung, Produktionssteuerung und Kundenbetreuung ein. Schärfster Konkurrent ist der US-Konzern Oracle.
Quelle: ntv.de, wne/rts