Wirtschaft

Trotz Umsatzschwund SAP erhöht Jahresprognose

falsetrue"Das Geschäftsmodell hat sich bewährt."Img_4_3right1Nach einem Einbruch bei den Softwareerlösen im zweiten Quartal hat SAP seine Umsatzplanung für das Gesamtjahr gesenkt. Das Wartungsgeschäft und der laufende Stellenabbau sollen bei Europas größtem Softwarekonzern den unerwartet starken Umsatzschwund mit den Lizenzen halbwegs wettmachen.

Hatte der Walldorfer Konzern bis dato gehofft, den Rückgang der Erlöse mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen 2009 auf ein Prozent beschränken zu können, geht der Konzern nun von einem Minus von vier bis sechs Prozent aus. Das wären rund 8,1 bis 8,3 (Vorjahr: 8,62) Mrd. Euro.

Die Umsatzrendite werde - abgesehen von Wechselkurseffekten - aber höher ausfallen als bisher angenommen, wie SAP mitteilte: 25,5 bis 27,0 Prozent statt der zuvor in Aussicht gestellten 24,5 bis 25,5 Prozent.

Die geänderten Prognosen sind ein Spiegel der Entwicklung im zweiten Quartal: Von April bis Juni erlöste das Unternehmen mit Software 40 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, einschließlich des Wartungsgeschäfts betrug das Minus acht Prozent. Der operative Gewinn blieb mit 714 (711) Mio. Euro gleichwohl praktisch konstant, die operative Rendite kletterte damit auf 27,7 von 24,4 Prozent.

Während der um elf Prozent auf 2,58 Mrd. Euro geschrumpfte Umsatz die Analysten enttäuschte, lag der Gewinn deutlich über ihren Schätzungen. Auch nach Steuern hielt SAP den Rückgang des um Sondereffekte bereinigten Gewinns mit 473 (494) Mio. Euro in Grenzen.

"Einmal mehr hat sich unser Geschäftsmodell auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bewährt", sagte der neue Vorstandschef Leo Apotheker. SAP sehe jetzt klarer, was das zweite Halbjahr betreffe. Zu der Renditesteigerung habe auch ein striktes Kostenmanagement beigetragen. Dieses soll auch für den Rest des Jahres weitergehen. SAP hatte angekündigt, bis Ende des Jahres 3000 seiner 51.500 Arbeitsplätze abzubauen. Das sollte 200 bis 300 Mio. Euro kosten. Nun zeichne sich ab, dass die Kosten bei 200 Mio. lägen. Für einen Abbau von 2800 Stellen im ersten Halbjahr hat SAP erst 165 Mio. Euro ausgegeben.

Die Analysten der DZ Bank erwarten von den Zahlen positive Impulse für die SAP-Aktie. Die Anhebung der Renditeerwartungen könne das Papier nach oben ziehen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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