Unerwartet gut und besser SAP kann's noch
26.07.2011, 19:39 Uhr
SAP erhöht Prognose.
(Foto: REUTERS)
SAP wandelt in den Spuren von IBM, Intel und Microsoft. Nachdem die US-Hightech-Riesen bereits mit starken Quartalszahlen aufwarten, zieht Europas größter Softwarehersteller nun nach: SAP überrascht den Markt - und erhöht den Ausblick.
Nach einem glänzenden zweiten Quartal steigt bei Europas größtem Softwarekonzern SAP der Optimismus. Das um Währungseffekte bereinigte Betriebsergebnis (Non-IFRS) werde in diesem Jahr nahe bei 4,65 Mrd. Euro liegen, teilte das Walldorfer Unternehmen mit. Bisher hatte SAP eine Spanne von 4,45 Mrd. bis 4,65 Mrd. Euro angegeben.
Analysten hatten im Schnitt mit 4,55 Mrd. Euro gerechnet. Auch die Software- und Wartungserlöse sollen dank einer hohen Nachfrage nach Firmensoftware 2011 voraussichtlich eher um 14 als um 10 Prozent wachsen.
SAP mit "guter Basis"
Im zweiten Quartal seien die Software- und Wartungserlöse bei konstanten Wechselkursen um ein Fünftel auf 2,59 Mrd. Euro und das Betriebsergebnis um 26 Prozent auf 1,02 Mrd. Euro gestiegen - beide damit deutlich stärker als von Experten erwartet. Der Nettogewinn wuchs um ein Viertel auf 703 Mio. Euro.
SAP erklärte, der Umsatz habe im sechsten Quartal in Folge um mehr als zehn Prozent zugelegt. Finanzvorstand Werner Brandt sagte: "Die starke Kundennachfrage (...) ist eine gute Basis, um unser Ziel von mindestens 20 Mrd. Euro Umsatz im Jahr und einer operativen Marge von 35 Prozent bis Mitte des Jahrzehnts zu erreichen."
Im zweiten Quartal habe sich die operative Umsatzrendite um 1,5 Prozentpunkte auf 30,8 Prozent verbessert. Für das Gesamtjahr geht Europas größter Software-Konzern aber weiterhin von einem Anstieg auf 32,5 bis 33,0 Prozent aus, nach 32,0 Prozent 2010.
Kurs zieht an
Die SAP-Aktie sprang nach Bekanntgabe der Zahlen um teilweise fast 3 Euro nach oben und notierte kurz vor Ende des Handels jenseits der 44-Euro-Marke. Die vollständigen Zahlen für das zweite Quartal und das erste Halbjahr wollen die Walldorfer am Mittwoch vorlegen. Nach den jüngsten April-Angaben zählt der Konzern 53.872 Mitarbeiter.
Der Softwareriese hatte die Analysten zum Start ins Jahr trotz kräftiger Zuwächse bei Erlösen und Gewinn eher enttäuscht. Experten hatten vor allem beim Ergebnis im Auftaktquartal mit deutlich besseren Werten gerechnet. Der Grund damals: SAP-Konkurrenten wie Oracle, der Technologiekonzern IBM und der Chiphersteller Intel hatten entsprechend vorgelegt. SAP war damals hinter diesen Erwartungen zurückgeblieben.
Quelle: ntv.de, rts/dpa