Wirtschaft

Trübe Aussichten SMA Solar verjagt Anleger

(Foto: dpa)

Der Solartechnikkonzern SMA Solar bekommt 2012 den Preisverfall zu spüren und verbucht einen Umsatz- und Gewinneinbruch. Dabei schneidet der Hersteller von Wechselrichtern zum Teil schlechter ab als von Experten erwartet.

SMA Solar
SMA Solar 18,24

Der Solartechnikkonzern SMA Solar hat Anleger mit einem Gewinneinbruch und trüben Aussichten für das laufende Jahr vertrieben. Die Aktie des Wechselrichterproduzenten sackte am Mittwoch im TecDax ab. Analyst Christopher Rodler von MM Warburg war indes weniger skeptisch. SMA stehe vergleichsweise gut da mit einer starken Bilanz und Wachstumschancen im kommenden Jahr.

Während die Branche weltweit mit hohen Schulden, tiefroten Zahlen und Pleiten ringt, leistet sich SMA bei einer fast unveränderten Liquidität von 446 Millionen Euro eine Dividendenzahlung für 2012. Nachdem der Konzern den Preisverfall zu spüren bekam und einen Umsatz- und Gewinneinbruch verbuchte, fällt die Dividende allerdings mit 60 Cent um 70 Cent niedriger aus als 2011, wie Vorstandschef Pierre Pascal Urbon auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt erklärte.

Mit seinen mehr als 5000 Mitarbeitern erlöste SMA 1,463 Milliarden Euro und damit rund 200 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Der operative Gewinn (Ebit) brach um mehr als die Hälfte auf 102,0 (Vorjahr: 240,3) Millionen Euro ein, der Überschuss auf 75,1 (166,1) Millionen Euro.

Das laufende Jahr wird für SMA aller Voraussicht nach noch übler ausgehen. Urbon schließt einen Verlust nicht aus. Das Ebit werde im besten Fall ausgeglichen sein. Das Umsatzziel bezifferte er auf 0,9 bis 1,3 Milliarden Euro. Urbon erwartet 2013 zwar weltweit eine Steigerung bei den neu installierten Leistungen auf bis zu 34 (31) Gigawatt (GW); dabei rechnet er in Deutschland mit einem Einbruch auf 3,8 (7,6) GW. Doch wird sich nach seiner Einschätzung die Preisspirale weiter nach unten drehen. Urbon will gegensteuern und die Kosten "signifikant" reduzieren. Insgesamt sollen rund 500 Stellen abgebaut werden. Darüber hinaus könnte es einen weiteren Arbeitsplatzabbau geben, sollte sich die Marktlage weiter eintrüben, betonte er.

Schwacher Jahresstart

Der Start ins laufende Jahr ist zumindest schon mal missglückt. Urbon rechnet für das erste Quartal mit Erlösen zwischen 190 und 220 Millionen Euro, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte.

Der Firmenchef kündigte an, auch mit dem Ausbau der Geschäfte im Ausland gegenzusteuern - vor allem in China, wo der Konzern mit der übernommenen Zeversolar einen Fuß in die Tür bekommen hat. Aber auch Südamerika nimmt Urbon ins Visier. 300 bis 400 kleinere Konkurrenten weltweit - mehr als 200 davon in Asien - setzen dem Weltmarktführer SMA mit seinen noch rund 23 Prozent Marktanteil zu.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen