Hoffnungen ruhen auf Macquarie Sal. Oppenheim sucht Investor
05.10.2009, 12:59 UhrNach dem Rückzug des favorisierten Bieters Mediobanca wird sich der Verkauf der Investmentbank von Sal. Oppenheim Finanzkreisen zufolge verzögern. Die Privatbank rechnet nicht mehr damit, den Verkauf abschließen zu können, bevor sie selbst von der Deutschen Bank geschluckt wird.

(Foto: AP)
Die besten Chancen auf einen Zuschlag hat nach dem Ausstieg der Italiener die Macquarie Bank, die anders als Mediobanca nicht nur am Beratungsgeschäft, sondern an der kompletten Sparte Interesse zeigt. Bestätigt hat Macquarie das bisher allerdings nicht.
Die australische Bank sei nicht der einzige Anwärter, doch werde derzeit nur mit ihr verhandelt, sagten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Einigung noch im Oktober sei freilich unwahrscheinlich. Sal. Oppenheim wollte sich dazu nicht äußern. Die britische Barclays Bank, die selbst früh Interesse angemeldet hatte, hat dieses offenbar wieder verloren. Mit Barclays Capital, die sich in Europa eine Expansion im Investmentbanking auf die Fahnen geschrieben hat, sei es nicht einmal zu Gesprächen gekommen, sagte ein Insider.
Hintergrund des Verkaufs ist die bevorstehende Übernahme der angeschlagenen Privatbank durch die Deutsche Bank. Eine Vereinbarung wird bis Ende Oktober erwartet. Nach Informationen von Reuters will die größte deutsche Bank im ersten Schritt bis zu 75 Prozent an Sal. Oppenheim erwerben. Die Deutsche Bank hat dem Luxemburger Institut und dessen Familiengesellschaftern 650 Mio. Euro in Form von Krediten an zur Verfügung gestellt. Sie ist allerdings nur am Geschäft mit vermögenden Privat- und Firmenkunden interessiert, nicht aber am Investmentbanking.
Dessen Wert wird auf mehrere hundert Mio. Euro geschätzt, obwohl die Sparte im vergangenen Jahr vor allem wegen Einbußen im Zertifikategeschäft tiefrote Zahlen schrieb und die Gesamtbank in die Verlustzone riss.
Quelle: ntv.de, rts