Nach grottigem Jahr Salzgitter spürt Belebung
17.02.2010, 20:58 UhrDie Wirtschaftskrise trifft den Stahlkonzern Salzgitter hart. Nach vorläufigen Zahlen schreibt der Dax-Konzern 2009 einen Vorsteuerverlust von 495 Millionen Euro. Aber ein verbessertes Ergebnis im vierten Quartal gibt den Niedersachsen Zuversicht.

(Foto: REUTERS)
Nach einem hohen Verlust im vergangenen Jahr stellt sich der Stahlkonzern Salzgitter auf eine allmähliche Geschäftserholung ein. Dank einer moderaten Stabilisierung der Konjunktur sowie Sparmaßnahmen ging es nach Unternehmensangaben bereits im Schlussvierteljahr wieder aufwärts.
Im vierten Quartal habe der Konzern ein gegenüber den Vorquartalen deutlich verbessertes operatives Ergebnis vor Steuern erwirtschaftet, teilte Salzgitter mit. Von einer ähnlichen Entwicklung hatte bereits Konkurrent ThyssenKrupp berichtet, der in dem Zeitraum nach drei verlustreichen Quartalen wieder schwarze Zahlen schrieb.
Die Wirtschaftskrise setzte beiden Stahlhersteller im vergangenen Jahr mächtig zu. Salzgitter schrieb vorläufigen Zahlen zufolge einen Vorsteuerverlust von 495 Millionen Euro nach einem Gewinn von rund einer Milliarde im Jahr 2008. Negativ zu Buche schlugen auch Wertminderungen des Anlagevermögens, die sich auf etwa 260 Millionen Euro beliefen. Hinzu kamen Kosten für Umstrukturierungen vor allem in den schwächelnden Bereichen Stahl, Technologie und Röhren über rund 75 Millionen Euro.
Nur 50 Prozent Auslastung
Dass Salzgitter diese Belastungen hinter sich gebracht hat, wird sich nach Konzernangaben in diesem Jahr positiv auf die Resultate niederschlagen. Der größte deutsche Stahlproduzent ThyssenKrupp hatte im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende September) 2,4 Milliarden Euro Verlust vor Steuern gemacht.
Salzgitter hatte wegen des Nachfrageeinbruchs seine Werke vergangenes Jahr teilweise nur zur Hälfte ausgelastet. Zeitweise war jeder Dritte der rund 24.000 Beschäftigten in Kurzarbeit.
Die Krise bekam auch die Tochter Klöckner-Werke zu spüren. Der Umsatz brach 2009 um 28,6 Prozent ein auf 754 Millionen Euro, der Verlust nach Zinsen und Steuern weitete sich aus auf 190 (Vorjahr: minus 35,8) Millionen. Die Auftragseingänge fielen um 10,5 Prozent auf 766 Millionen Euro. Auch die Klöckner-Werke sprachen von einer "leichten Trendwende" gegen Jahresende.
Quelle: ntv.de, wne/rts