Bleche für Maschinen- und Autobauer Salzgitter spürt den Aufschwung
07.03.2011, 08:35 UhrDer zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter arbeitet sich langsam aus der Krise: Dank steigender Nachfrage nach Flachstahl, Röhren und Blechen kehrt das MDax-Unternehmen zurück in die schwarzen Zahlen. Der Ausblick fällt sehr zuversichtlich aus: Der Umsatz soll kräftig steigen.

Vorsicht mit den heißen Sachen: Am Steuerpult überwacht ein Mitarbeiter der Salzgitter Mannesmann Rohr Sachsen GmbH, einer Tochterfirma der Salzgitter Mannesmann Precision GmbH, in Zeithain die Produktion von Stahlrohren.
(Foto: dapd)
Getragen von der breiten Aufschwungsbewegung in der deutschen Wirtschaft hat der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern Salzgitter 2010 die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 48,9 Mio. Euro und damit leicht über den Erwartungen der Analysten, teilte Salzgitter mit. In der tiefen Wirtschaftskrise hatte der niedersächsische MDax-Konzern ein Jahr zuvor noch einen Verlust von 497 Mio. Euro verbucht.
Der Umsatz stieg um 6 Prozent auf 8,3 Mrd. Euro, vor allem weil die Produktion von Flachstahl und Grobblech wieder brummte und den Umsatz im Stahlgeschäft um mehr als ein Drittel nach oben trieb. Weil die Erlöse aber erst ab Mitte 2010 wieder anzogen, schrieb der Stahlbereich noch rote Zahlen.
Für das laufende Jahr stellte Salzgitter ein Umsatzplus von 15 bis 20 Prozent in Aussicht. Damit könnte das Volumen an 10 Mrd. Euro heranreichen. Der Gewinn vor Steuern soll sich auf über 100 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Diese Prognose sei aber von Unsicherheit geprägt, warnte Salzgitter. Die Ausschläge seien groß: Schon eine um 25 Euro geringere Marge pro Tonne könne das Ergebnis um 300 Mio. Euro im Jahr drücken.
Die Kunden fordern Stahl
Nach überstandener Krise produzieren die Stahlhersteller für die Automobil- und Bauindustrie und den Maschinenbau wieder auf Hochtouren. In Deutschland erwartet die Wirtschaftsvereinigung Stahl für 2011 eine Steigerung der Rohstahlproduktion um 2 Prozent auf 44,5 Mio. Tonnen.
Weltmarktführer ArcelorMittal und der deutsche Branchenprimus ThyssenKrupp hatten schon 2010 wieder kräftig zugelegt. Die Hochöfen von ThyssenKrupp sind bis Ende Juni voll ausgelastet. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010/11 (per Ende September) hatte das Unternehmen im europäischen Stahlgeschäft seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 258 Mio. Euro verdoppelt.
Quelle: ntv.de, dpa/rts