Nomura verliert Einnahmen Santander verdient weniger
28.04.2011, 13:24 Uhr
Leitet bei Santander den Aufsichtsrat: Emilio Botin.
(Foto: REUTERS)
Nahezu zeitgleich zum Quartalsbericht der Deutschen Bank öffnen zwei weitere Schwergewichte der internationalen Finanzbranche ihre Bücher: In Japan beklagen Anleger einen Gewinneinbruch bei Nomura, in Spanien verfehlt die größte Bank Europas die Erwartungen.
Japans größter Wertpapierhändler Nomura hat im vergangenen Vierteljahr weniger verdient. Grund waren geringere Gebühreneinnahmen im Handelsgeschäft auf dem Heimatmarkt, wie der Finanzkonzern mitteilte. Selbst ein Gewinnanstieg in der Beteiligungssparte konnte den Rückgang bei den Gebühren nicht wettmachen.
Der Nettogewinn fiel im Schlussquartal des bis Ende März laufenden Geschäftsjahres um 35 Prozent auf umgerechnet rund 100 Mio. Euro (11,9 Billionen Yen). Damit schnitt Nomura dennoch etwas besser ab als von Analysten erwartet. Einen Ausblick für das neue Geschäftsjahr wagte das Wertpapierhaus nicht.
Der Name Nomura war im Ausland vor allem im Zusammengang mit der Lehman-Pleite einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Die Japaner hatten europäische und asiatische Teile der zusammengebrochenen US-Bank übernommen. Mit den neuen Lehman-Standbeinen wollte Nomura weitere Schwerpunkte neben dem Brokerage-Geschäft aufbauen. In Deutschland ist Nomura auch als Anbieter von Investment-Zertifikaten aktiv.
Der heimische Hauptkonkurrent Daiwa Securities war im vierten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht. Die Bank musste viel Geld zurücklegen, um unter anderem für Wertminderungen von Immobilien nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März gewappnet zu sein.
Etwas mehr als bei Ackermann
Enttäuschende Zahlen kamen auch aus dem spanischen Finanzsektor: Die Großbank Santander erwirtschaftete im ersten Quartal weniger Gewinn als erwartet. Die größte Bank der Eurozone wies einen Nettogewinn von 2,11 Mrd. Euro aus und blieb damit auf dem Niveau des kleineren Konkurrenten aus Deutschland, der Deutschen Bank. Analysten hatten im Schnitt mit 2,19 Mrd. Euro gerechnet.
Bei den Nettozinseinnahmen lag die Bank mit 7,51 Mrd. Euro wiederum über den Markterwartungen von 7,42 Mrd. Euro. Hoffnung hielt das Spaniens Schwergewicht für verunsicherte Anleger bereit: Im schwer angeschlagenen Heimatmarkt ist nach Einschätzung der Bank das Ende der Talsohle erreicht.
Quelle: ntv.de, rts