Wirtschaft

Weniger Kompetenzen Sarrazin wird entmachtet

Thilo Sarrazins Kompetenzen bei der Bundesbank werden hart beschnitten. Aufgrund der Interview-Affäre hat Präsident Weber den ehemaligen Berliner Finanzsenator zu IT-Beauftragten degradiert. Damit bleibt er aber zumindest im Vorstand der Bank.

Backt künftig kleinere Brötchen: Bundesbank-Vorstand Sarrazin.

Backt künftig kleinere Brötchen: Bundesbank-Vorstand Sarrazin.

(Foto: dpa)

Bundesbank-Präsident Axel Weber will dem wegen umstrittener Äußerungen zu Migranten in Berlin in die Kritik geratenen Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin einem Magazinbericht zufolge wesentliche Kompetenzen wegnehmen. Unter Berufung auf eine vertrauliche Vorlage für die Vorstandssitzung am kommenden Dienstag berichtete der "Focus", Sarrazin solle die Zuständigkeit für Bargeldumlauf und Risiko-Controlling verlieren. Er würde demnach nur noch für den Bereich Informationstechnologie verantwortlich bleiben, hieß es in dem Vorabbericht.

Weber hatte am vergangenen Wochenende Sarrazin indirekt den Rückritt nahegelegt. Der frühere Berliner Finanzsenator hatte sich zuvor in einem Interview kritisch über in Berlin lebende Türken geäußert und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Unter anderem hatte der Sozialdemokrat eine mangelnde Integration vor allem von Türken und Arabern in der Hauptstadt kritisiert. Die Bundesbank hatte sich in einem ungewöhnlichen Schritt demonstrativ von den Äußerungen ihres Vorstandsmitglieds distanziert. Sarrazin hatte sich daraufhin öffentlich für seinen Tonfall entschuldigt, einen Rücktritt aber abgelehnt.

Vor seinem Wechsel zur Bundesbank war Sarrazin Finanzsenator in Berlin und auch in dieser Zeit immer wieder mit provokanten Äußerungen angeeckt.

Quelle: ntv.de, mme/dpa

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