Wirtschaft

Piechs Konzernvision Scania und MAN profitieren

Umsatzminus von 30 Prozent, Gewinneinbruch um rund 90 Prozent und dennoch liegt die Scania-Aktie deutlich im Plus. Auch der Anteilsschein des Konkurrenten MAN legt kräftig zu. Der Volkswagen-Konzern könnte Händlern zufolge der Grund dafür sein.

Noch getrennt, bald beide im VW-Konzern? Die Lkw-Hersteller Scania und MAN.

Noch getrennt, bald beide im VW-Konzern? Die Lkw-Hersteller Scania und MAN.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der schwedische Lastwagenbauer Scania hat sich im Krisenjahr 2009 knapp in die Gewinnzone gerettet. Das operative Ergebnis belief sich auf 2,5 Mrd. Kronen (umgerechnet rund 240 Mio. Euro), das sind 80 Prozent weniger als noch 2008. Wie die Volkswagen-Tochter weiter mitteilte, schmolz der Nettogewinn um 87 Prozent auf 1,1 Mrd. Kronen (109 Mio. Euro). Der Umsatz schrumpfte um 30 Prozent auf 62 Mrd. Kronen (knapp 6 Mrd. Euro).

Mit den Zahlen übertraf Scania die Erwartungen der Analysten deutlich, besonders das vierte Quartal entwickelte sich besser als angenommen. Von Oktober bis Ende Dezember wurden 13.884 Lastwagen und Busse bestellt; im dritten Quartal lag der Auftragseingang nur bei 10.634 Nutzfahrzeugen. Die Nachfrage habe sich auf niedrigem Niveau eingependelt, sagte Konzernchef Leif Östling. Zudem war Scania - ähnlich wie der deutsche Konkurrent MAN - hart auf die Kostenbremse getreten.

Scania- und MAN-Aktien im Plus   

Die Aktie des schwedischen Lkw-Bauers lag am Vormittag mit gut neun Prozent im Plus.

Spekulationen auf ein unmittelbar bevorstehendes Angebot von VW für MAN haben am Mittwoch die Aktien des Lkw- und Maschinenbauers in die Höhe getrieben. "Da wird spekuliert, dass VW heute beim Investorentag ein Angebot vorlegt", sagte ein Händler. "Ich persönlich glaube da nicht dran, denn sie werden erst die Baustelle Porsche zumachen wollen." Ein VW-Sprecher wollte dazu keine Stellung nehmen. MAN legten bis zu 4,5 Prozent auf 51,38 Euro zu.

Piechs Vision

Dem VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech schwebt seit einiger Zeit eine Allianz aus der VW-Tochter Scania und MAN vor. An beiden Unternehmen ist Europas größter Autobauer maßgeblich beteiligt. Unternehmenskreisen zufolge haben diese Pläne derzeit aber keine Priorität, da VW erst die bis nächstes Jahr in Schritten geplante Übernahme von Porsche und die Allianz mit dem japanischen Kleinwagenspezialisten Suzuki bewältigen muss.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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