Zusammenschluss nicht 2010 Schaeffler-Conti-Ehe braucht Zeit
22.02.2010, 10:59 UhrWirtschaftskrise, hohe Verschuldung - da schauen Schaeffler und Continental zuerst auf das operative Geschäft und dann auf den Zusammenschluss. 2011 soll's dann aber soweit sein.
Die beiden Autozulieferer Schaeffler und Continental werden nicht vor 2011 zu einem Unternehmen verschmelzen. Derzeit stehe das operative Geschäft im Vordergrund, sagte Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger der "Automobilwoche". Mit dem Zusammenschluss wolle man sich bis kommendes Jahr Zeit lassen.
Die Schaeffler-Gruppe strebt laut Geißinger die Umwandlung von einer KG in eine Kapitalgesellschaft an. Damit sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, um beide Unternehmen integrieren zu können. "Damit ist aber nichts darüber gesagt, wie später einmal die Beteiligungsstruktur aussehen wird", stellte Geißinger klar. Die Familie Schaeffler besitze das Unternehmen nach wie vor zu 100 Prozent. Schaeffler hatte den Continental-Konzern 2008 übernommen und sich dadurch hoch verschuldet. Beide Unternehmen leiden aufgrund der Flaute in der Automobilbranche unter der Wirtschaftskrise.
Hoher Nettoverlust erwartet
Der Continental-Konzern legt an diesem Dienstag seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor. Trotz eines besseren letzten Quartals im Vergleich zum Vorjahr erwarten die Experten im Gesamtjahr einen Nettoverlust von im Schnitt 1,64 Mrd. Euro. Dies wäre noch einmal eine halbe Mrd. mehr als im Jahr 2008.
Erst zu Beginn des Jahres hatten die Hannoveraner eine Kapitalerhöhung um 1 Mrd. Euro angekündigt und die Verlängerung bestehender Kreditlinien vermeldet. Zusätzlich wird die Platzierung einer Anleihe über bis zu 2 Mrd. Euro im März erwartet.
Quelle: ntv.de, dpa