Eurogruppe braucht neuen Chef Schäuble bleibt im Rennen
06.05.2012, 12:34 Uhr
Noch mehr Verantwortung für Wolfgang Schäuble?
(Foto: dpa)
Die Eurogruppe mit dem Namen Jean-Claude Juncker verbunden. Das Mandat des Luxemburger als ihr Chef läuft allerdings Ende Juni aus. Wolfgang Schäuble wird seit geraumer Zeit als Nachfolger gehandelt. Der Bundesfinanzminister ist nicht ganz abgeneigt, dieses Amt zu übernehmen.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble kann sich vorstellen, den einflussreichen Vorsitz der Eurogruppe zu übernehmen. "Wenn ein Politiker wie Jean-Claude Juncker sagt, ich wäre für solch ein vermittelndes Amt geeignet, dann ist das keine Beleidigung", sagte der CDU-Politiker dem "Focus".
Schäuble fügte hinzu: "Er sagt es, wie es ist: Der Wolfgang will, dass ich es bleibe. Und ich will, dass er es wird." Wichtig sei, dass die Eurogruppe ihre Aufgabe gut wahrnehme. Das habe sie mit dem Vorsitzenden Juncker gut getan, sagte der Minister. "Und das muss auch für die Zukunft gesichert sein. Und den Rest warten wir mal ab."
Auf die Frage, ob er das Amt eher als Traumjob oder wegen der Eurokrise eher als ein Albtraum empfände, antwortete Schäuble: "Es ist nicht mein Traum. Aber es wäre auch kein Albtraum. Wenn wir unsere Verantwortung für unser Land und Europa wahrnehmen, dann muss Deutschland in politischen Gremien immer eine gewisse Führungsverantwortung tragen."
Die Personalfrage liegt seit Wochen wegen der Präsidentenwahl in Frankreich auf Eis. Sie soll in den nächsten Wochen im Paket entschieden werden. Nach früheren Angaben von Diplomaten gehört dazu auch der Chefposten beim künftigen europäischen Krisenfonds ESM, eine Neubesetzung im EZB-Direktorium sowie das Präsidentenamt bei der Osteuropabank (EBRD) in London. Das Mandat des luxemburgischen Regierungschefs Juncker läuft Ende Juni aus.
Quelle: ntv.de, dpa