Güterverkehr in Krisenzeiten Schiffe leiden mehr als Züge
20.04.2010, 10:11 UhrDer scharfe Einbruch in den weltweiten Warenströmen infolge der Wirtschaftskrise beuteln Hafenbetreiber und Reeder stärker als den Güterverkehr per Bahn oder Flugzeug.

Viel Platz für Spielereien: Im Hamburger Hafen lässt sich der Zustand der Weltwirtschaft an der Anzahl der Containerschiffe ablesen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Seeschifffahrt ist im vergangenen Jahr unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise deutlich eingebrochen. Der Seegüterumschlag deutscher Häfen belief sich 2009 auf 265,4 Mio. Tonnen, teilte das das Statistische Bundesamt mit. Das entspricht einem Minus von über 17 Prozent. Damit war der Seeverkehr stärker von der weltweiten Krise betroffen als andere Verkehrsträger: Laut Statistikbehörde verringerten sich die Transportmengen in der Binnenschifffahrt um 16,8 Prozent und im Schienengüterverkehr um 15,9 Prozent; die Luftfracht nahm demnach um 6,1 Prozent ab.
2008 hatte der Umschlag laut Statistischem Bundesamt mit 320,6 Mio. Tonnen einen Rekord erzielt. Im vergangenen Jahr habe sich der Seeverkehr dagegen wieder auf dem Niveau der Jahre 2003 und 2004 bewegt. Die Situation verbesserte sich demnach jedoch im Laufe des Jahres: Während das Minus im Mai noch bei über 20 Prozent gelegen habe, lag der Rückgang im Dezember erstmals wieder unter zehn Prozent. Dabei ist den Statistikern zufolge allerdings auch zu beachten, dass schon der Dezember 2008 von der Krise beeinflusst war.
Der Export und der Import per Schiff waren von der Krise ähnlich stark betroffen: Die Menge der aus dem Ausland empfangenen Güter sank um 17,5 Prozent, der Versand ins Ausland lag knapp 17 Prozent niedriger. Beim innerdeutschen Seeverkehr ergab sich ein Minus von etwas über 16 Prozent.
Quelle: ntv.de, AFP