Wirtschaft

Gründer lockt Anleger mit Milliarden Schulze bietet für Best Buy

Schwere Zeiten: Unterhaltungselektronik im Einzelhandel.

Schwere Zeiten: Unterhaltungselektronik im Einzelhandel.

(Foto: Reuters/Shannon Stapleton)

Jetzt nimmt Richard Schulze die Sache selbst in die Hand: Der 71-jährige Gründer der US-Elektrokette Best Buy kann dem Schlingerkurs des börsennotierten Einzelhändlers nicht länger tatenlos zusehen. Er fordert sein Unternehmen zurück - und legt dafür eine gewaltige Summe auf den Tisch.

Kaufen und von der Börse nehmen: Richard Schulze (Archivbild).

Kaufen und von der Börse nehmen: Richard Schulze (Archivbild).

(Foto: AP)

Der Gründer der US-amerikanischen Elektromarkt-Kette Best Buy will das Unternehmen für einen Milliardenbetrag zurückkaufen, um es anschließend von der Börse zu nehmen. Er sei überzeugt, das so der dringend notwendige Wandel am besten umgesetzt werden könne, erklärte der 71-jährige Best-Buy-Gründer Richard Schulze.

Er werde den übrigen Anteilseignern ein Angebot von 24 bis 26 Dollar je Aktie unterbreiten, kündigte Schulze an. Ihm selbst gehören derzeit noch ein Fünftel der Papiere. Sein Angebot entspricht einem Aufschlag von bis zu 47 Prozent auf den letzten verfügbaren Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Die Best-Buy-Aktie hatte die Woche bei einem Kurs von 17,64 Dollar beendet. Noch im März hatte sie über 27 Dollar gekostet. Zu Wochenbeginn schossen die Titel im frühen Handel um bis zu 22 Prozent auf 21,52 Dollar nach oben.

Das kalte Klicken im Internet

Dem weltgrößten Elektronik-Einzelhändler macht die wachsende Internetkonkurrenz schwer zu schaffen. Insgesamt wird Best Buy durch das Angebot mit bis zu 8,8 Mrd. Dollar bewertet.

Unter dem branchenweiten Druck musste Best Buy einen Sparkurs einschlagen und Läden schließen. In dem Anfang Mai abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal brach der Gewinn um ein Viertel auf 158 Mio. Dollar ein. Der Umsatz verbesserte sich um zwei Prozent auf 11,6 Mrd. Dollar.

Schulze hatte die Firma 1966 noch unter dem Namen "Sound of Music" gegründet. Im Jahr 1983 machte er den ersten Laden der Marke Best Buy auf. Bis 2002 war er Konzernchef und hielt bis Juni dieses Jahres noch den Vorsitz im Verwaltungsrat.

Aufregung in der Geschäftsführung

Eine stille Einigung mit dem aktuellen Management hinter den Kulissen wäre ihm lieber gewesen, räumte Schulze ein. Nachdem jedoch seine Bitten nach Einblick in die Firmenzahlen in den vergangenen Wochen unbeantwortet geblieben seien, habe er sich zu dem öffentlichen Angebot entschlossen.

Eine Milliarde Dollar will er demnach selbst einbringen, der Rest soll von Finanzinvestoren und aus Krediten kommen. Seine Finanzberater bei der Schweizer Großbank Credit Suisse seien sehr zuversichtlich, dass er die Finanzierung zusammenbekommen werde.

Best Buy wies die Aktionäre in einer kurzen Reaktion lediglich darauf hin, dass die "uneingeforderte Interessenbekundung" an viele Bedingung gebunden sei.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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