Wirtschaft

Sexismus-Vorwürfe wegen "Lookin' to score" Adidas stoppt T-Shirt-Verkauf

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Eine T-Shirt-Kollektion von Adidas mit dem zweideutigen Spruch "Lookin' to score" - "Ich will ihn reinmachen" findet die brasilianische Tourismusbehörde zu anstößig. Es rücke das Land in ein falsches Licht. Den Hauptsponsor der WM in Brasilien lässt die Kritik nicht kalt.

Ausgerechnet der Hauptsponsor der Fußball- Weltmeisterschaft in Brasilien hat für die Brasilianer die Grenzen des guten Geschmacks offenbar überschritten: Knapp vier Monate vor dem Beginn der WM sieht sich Adidas veranlasst, den Verkauf von zwei T-Shirts nach Sexismus-Vorwürfen zu stoppen. Das Fremdenverkehrsamt des Landes hatte das fränkische Unternehmen dazu aufgefordert, weil mit den Aufschriften Sextourismus gefördert werde. "Embratur weist die Kommerzialisierung von Produkten vehement zurück, die das Bild von Brasilien mit sexuellen Aufrufen verbindet", hieß es in einer offiziellen Erklärung.

Auf einem der beanstandeten T-Shirts ist eine Frau zu sehen, die mit einem Bikini bekleidet ist und mit offenen Armen an einem Strand steht. Darüber steht der Spruch "Lookin' to score", was sowohl "Ich will punkten" als auch "Ich will ihn reinmachen" bedeuten kann. Auf dem zweiten T-Shirt steht das Motto "I love Brazil" mit einem Herz, das zugleich einen weiblichen Po darstellt.

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Adidas reagierte unverzüglich auf die Aufforderung von Embratur. Die Fanartikel würden nicht mehr verkauft, hieß es. Adidas erklärte zudem, dass letzteres Motiv als limitierte Ausgabe nur in den USA vertrieben worden sei. "Adidas gibt immer sehr genau acht auf die Meinung seiner Konsumenten und Partner und kündigt deshalb an, dass die in Frage stehenden Produkte nicht mehr verkauft werden", teilte das Unternehmen mit.

Weg vom Sextourismus-Image

Zu dem Sportereignis, das am 12. Juni beginnt, werden 600.000 Fans aus dem Ausland erwartet. Brasilien bemüht sich zugleich, das Image als Reiseziel für Sextouristen loszuwerden. "Brasilien empfängt gerne Touristen zur WM, ist aber auch bereit, gegen Sextourismus vorzugehen", twitterte Staatspräsidentin Dilma Rousseff.

Adidas ist hinter Nike der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt und gehört zu den Hauptsponsoren der WM. Auch der offizielle Ball wird von dem Unternehmen aus Herzogenaurach hergestellt.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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