Börsenhandel rund um die Uhr? Shanghai will nie mehr schließen
13.12.2010, 12:54 Uhr
Kein Parkett, nur Teppich: Der große Handelssaal in der Shanghai Stock Exchange.
(Foto: REUTERS)
Rund um die Welt konkurrieren Marktmacher und Börsenbetreiber um die Vorherrschaft im Geschäft mit den globalen Finanzströmen. Im harten Wettbewerb zwischen London, Sydney, Frankfurt und New York prescht die Börse Shanghai mit einer eigentlich naheliegenden Idee nach vorn: Die Chinesen wollen die Schlussglocke für immer einmotten.

Einstieg in den 24-Stunden-Handel: "Wir unternehmen große Anstrengungen, um dieses Ziel zu erreichen."
(Foto: REUTERS)
Die Börse der chinesischen Finanzmetropole Shanghai will langfristig 24 Stunden pro Tag öffnen. "Der Rund-um-die-Uhr-Handel ist ein Traum für jede Börse", sagte der Vizechef des Handelsplatzes, Liu Xiadong, der staatlichen Zeitung "China Daily".
Es sei "sehr wahrscheinlich", dass die Börse von Shanghai innerhalb der nächsten zehn Jahre den 24-Stunden-Handel starten werde. "Wir unternehmen große Anstrengungen, um dieses Ziel zu erreichen."
Die ebenfalls staatliche Zeitung "Shanghai Securities News" zitierte aus einem Strategiepapier, demzufolge die Börse in Shanghai das Ziel verfolgt, zu "einem der einflussreichsten" Handelsplätze der Welt aufzusteigen.
Um diese Ziel im harten Wettbewerb mit den europäischen Börsenplätzen und dem Handel in New York und Chicago zu erreichen, wollen die Chinesen dem Strategiepapier zufolge vor allem internationale Unternehmen anziehen sowie chinesische Firmen, die ihre Sitz im Ausland haben.
Vor allem die auswärtigen chinesischen Unternehmen sollen ihre Aktien künftig auch an der Börse von Shanghai listen lassen. Beobachter spekulieren, wie der Börsenplatz mehr Anziehungskraft entwickeln könnte. Denkbar wäre, dass Shanghai zum Beispiel die Gebühren senkt, was den internationalen Wettbewerb weiter anheizen dürfte.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP