BHP an Woodside interessiert Shell steigt schrittweise aus
08.11.2010, 16:05 UhrShell fährt seinen Beteiligung am australischen Öl- und Gaskonzern Woodside Petroleum stark zurück. Unklar ist, wie lange sich das britisch-niederländische Unternehmen noch bei Woodside engagiert. Es wird erwartet, dass der Bergbauriese BHP Billiton erneut einen Übernahmeversuch startet.
Royal Dutch Shell verkauft für 3,3 Milliarden US-Dollar fast ein Drittel seiner Beteiligung am größten australischen Öl- und Gaskonzern Woodside Petroleum. Den bei Shell verbleibenden Anteil von 24,27 Prozent wolle das Unternehmen noch mindestens ein Jahr halten, teilte der britisch-niederländische Konzern mit.
Sollte es jedoch zu einer Übernahme von Woodside kommen, könne Royal Dutch Shell den Anteil auch früher verkaufen. Auch schloss Shell nicht aus, die Beteiligung vorzeitig an einen strategischen Investor weiterzureichen.
Mit dem schrittweisen Ausstieg bei Woodside heizt der Ölriese Spekulationen an, die Australier könnten über zu einem Übernahmekandidaten werden. Der langjährige Woodside-Chef Don Voelte soll in der zweiten Jahreshälfte 2011 ausscheiden.
Im Gespräch war vergangene Woche bereits, dass der australische Bergbaukonzern BHP Billiton womöglich ein Auge auf Woodside werfen könnte, sollte die angestrebte, feindliche Übernahme des kanadischen Düngemittelkonzerns Potash für 39 Milliarden US-Dollar scheitern. BHP wollt sich nicht dazu äußern.
Übernahme misslang
Im Jahr 2000 hatte Shell versucht, Woodside zu übernehmen, scheiterte aber am Veto der australischen Regierung. Ein Jahr später versuchte BHP sein Glück, blieb aber ebenso erfolglos. Angesichts der attraktiven Vermögenswerte von Woodside gehen Experten davon aus, dass ein Käufer für die Firma mindestens 50 Australische Dollar pro Aktie auf den Tisch legen müsste.
Woodside betreibt das North West Shelf Projekt im Westen Australiens. Rund 40 Prozent der gesamten Öl- und Gasproduktion des Landes werden dort generiert. Das Projekt hat sechs gleichberechtigte Partner, darunter neben Woodside und Shell, auch BP und BHP Billiton.
Quelle: ntv.de, rts