Windpark gestoppt Siemens-Gamesa-Turbine verliert riesiges Rotorblatt
11.04.2024, 13:52 Uhr Artikel anhören
22 Tonnen wiegt das abgestürzte Rotorblatt.
(Foto: REUTERS)
34 Turbinen des Typs Siemens Gamesa arbeiten in einem Windpark bei Oslo. Zuletzt war fast die Hälfte wegen defekter Rotoren vom Netz. Nun verliert ein Windrad ein 72 Meter langes Rotorblatt. Noch sind die Gründe unklar. Doch der Hersteller hat seit Längerem massive Probleme.
Ein von der Siemens-Energy-Tochter Gamesa gefertigtes Windrad hat in Norwegen ein 72 Meter langes Rotorblatt verloren. Bei dem Vorfall im Windenergie-Park Odal rund 90 Kilometer nordöstlich von Oslo wurde einem Odal-Vind-Sprecher zufolge niemand verletzt. Das 22 Tonnen schwere abgestürzte Rotorblatt sei Teil einer Siemens Gamesa 5.0-145-Turbine gewesen, die zur 4.X-Plattform der spanischen Siemens-Energy-Tochter Gamesa gehöre, sagte der Sprecher weiter.
Gamesa kämpft seit Jahren mit Qualitätsproblemen im Geschäft mit Windturbinen an Land, betroffen ist auch die Plattform 4.X. Das spanische Unternehmen hat dem Mutterkonzern Milliardenverluste eingebrockt. "Wie in solchen Fällen üblich, haben wir das Sicherheitsprotokoll gestartet und die Turbinen in dem Windpark gestoppt, zu Schaden gekommen ist niemand", sagte ein Sprecher von Siemens Energy. "Wir müssen die Ursache nun in Ruhe untersuchen, dazu sind wir in Kontakt mit dem Kunden." Zu Details der Anlage und möglichen Folgen äußerte er sich nicht.
Der Konzern hatte nach Qualitätsmängeln seine Turbinen der Onshore-Typen 4.X und 5.X vom Markt genommen. Im März hatte Siemens Energy erklärt, es wolle die revidierten Fassungen so schnell wie möglich in den Verkauf bringen. Wann das der Fall sein werde, bestimme der Konzern.
Es sei noch zu früh für Aussagen, was die Ursache sei, sagte der Odal-Vind-Sprecher. Er wollte sich nicht dazu äußern, ob es bei dem Vorfall einen Zusammenhang mit den früheren Qualitätsproblemen gibt. Der Windpark ist mit 34 Turbinen des Typs Siemens Gamesa SG 5.0-145 bestückt, deren Rotoren jeweils einen Durchmesser von 145 Metern haben. Der Betreiber hatte bereits vor fast vier Wochen erklärt, dass 15 dieser Windräder wegen Rissen in Rotorblättern außer Betrieb seien.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ