Milliardenschwere Kapitalmaßnahme Siemens kauft eigene Aktien
03.08.2012, 07:47 Uhr
Historische Niedrigzinsphase: Finanzchef Joe Kaeser (.) und Vorstandschef Peter Löscher.
(Foto: REUTERS)
Für einen großangelegten Aktienrückkauf nimmt Peter Löscher richtig viel Geld in die Hand: Mit einer beachtlichen Summe lässt der Vorstandschef des deutschen Industrie-Schwergewichts Siemens-Aktien vom Markt nehmen. Das Ziel: Der Konzern soll Kapital aus der anhaltenden Niedrigzinsphase schlagen.
Der Siemens-Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein milliardenschweres Programm zum Rückkauf eigener Aktien beschlossen. Bis zum 30. Dezember 2012 sollten Anteilsscheine im Volumen von bis zu drei Milliarden Euro erworben werden, teilte das Münchner Dax-Unternehmen in einer Pflicht mitteilung mit.
Rund 33 Mio. der so erlangten eigenen Anteilscheine sollen eingezogen werden, wo mit das Grundkapital der Gesellschaft von rund 941 Mio. auf 881 Mio. Papiere herabgesetzt würde.
Der Rest ist für die Ausgabe an Mitarbeiter, Organ mitglieder von verbundenen Unternehmen und Mitglieder des Vorstands sowie der Bedienung von Wandel- und Optionsschuldverschreibungen vorgesehen. Basierend auf dem Schlusskurs im Xetra-Handel würden für diese Zwecke noch knapp 11 Mio. Aktien übrig bleiben.
Der Rückkauf solle über langfristige Schulden finanziert werden, teilte der Technologiekonzern mit. Die Kapitalstruktur solle "vor dem Hintergrund günstiger Kapitalmarktbedingungen optimiert" werden. Der Rückkauf soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein.
"Die Kombination der günstigen Marktbedingungen bei Schuldverschreibungen mit der aktuellen Bewertung der Siemens-Aktien bietet eine sehr gute Möglichkeit, langfristig Wert zu generieren", erklärte Finanzvorstand Joe Kaeser den Ansatz.
Die Aktie reagierte im späten Handel am Vorabend beim Handelshaus Lang & Schwarz positiv auf diese Nachricht und legte um 1,22 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, dpa/rts