Schmiergeldaffäre vor Gericht Siemens verklagt Ganswindt
21.02.2010, 12:56 UhrIn der Siemens-Schmiergeldaffäre hat die Münchner Staatsanwaltschaft Anklage gegen den früheren Vorstand Thomas Ganswindt erhoben. Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch bestätigte einen entsprechenden Medienbericht. Der Fall liege jetzt beim Gericht. Dieses muss entscheiden, ob und wann der Prozess aufgenommen wird.
Siemens hat Schadenersatzklage gegen Ganswindt eingereicht. Von dem einstigen Vorstand, der für den Telekommunikationsbereich zuständig war, will der Konzern nach früheren Angaben fünf Mio. Euro. Ganswindt hatte wie Ex-Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger ein Ultimatum des Aufsichtsrats verstreichen lassen, wonach sie sich bis Mitte November mit dem Konzern auf eine finanzielle Wiedergutmachung hätten einigen sollen.

Thomas Ganswindt ist immer noch an einer Einigung gelegen.
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Neun andere Ex-Manager um die früheren Vorstandschefs Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld hatten sich mit Siemens geeinigt und zahlen zwischen einer halben und fünf Mio. Euro für den Schaden der Schmiergeldaffäre, der sich insgesamt auf 2,5 Mrd. Euro beläuft. Ganswindts Anwalt hatte im Dezember erklärt, seinem Mandanten sei nach wie vor an einer Einigung gelegen.
Laut "Süddeutsche Zeitung" ist mit weiteren Anklagen gegen andere Ex-Zentralvorstände zu rechnen.
Quelle: ntv.de, rts/dpa