Wirtschaft

Derivate-Markt kalt erwischt Silber-Rutsch überrascht Anleger

Der heftige Einbruch beim Preis für das Edelmetall Silber trifft zahlreiche Investoren am Derivatemarkt aus heiterem Himmel. Anleger, die auf einen weiteren Anstieg über die Marke von 50 Dollar je Feinunze gesetzt hatten, wurden herb enttäuscht. Jetzt rückt der Dax ins Blickfeld.

Eine halbe Tonne Silber in 94 Silberbarren stapelt hier ein Mitarbeiter des Archäologie Museums in Herne: Der Silberpreis hat sein historisches Hoch aus dem Jahr 1980 am 28. April 2011 geknackt.

Eine halbe Tonne Silber in 94 Silberbarren stapelt hier ein Mitarbeiter des Archäologie Museums in Herne: Der Silberpreis hat sein historisches Hoch aus dem Jahr 1980 am 28. April 2011 geknackt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der starke Rutsch des Silberpreises um zeitweise bis zu zehn Prozent hat Anleger am Derivatemarkt zu Wochenbeginn kalt erwischt. "Es gab bei Calls auf Silber viele Verkäufe", sagte Derivatehändler Norbert Paul von der Euwax. Allerdings blieb die Wirkung des Dämpfers offenbar begrenzt. Einige Schnäppchenjäger beginnen bereits wieder, auf eine Erholung zu spekulieren, meinte Paul. Der Silberpreis verzeichnete den größten Tagesverlust seit Ende 2008 und fiel auf bis zu 43,04 Dollar pro Feinunze (ca. 31 Gramm). Im Handelsverlauf erholte er sich aber wieder auf 45,40 Dollar.

Der Preis für eine Feinunze Silber war am vergangenen Donnerstag auf bis zu 49,51 US-Dollar gestiegen und hatte damit den Rekord vom Januar 1980 von 49,45 Dollar leicht übertroffen.

In Reaktion auf die Tötung Osama bin Ladens durch eine US-Sondereinheit in Pakistan hatten die Preise für die als Risikoabsicherung geltenden Edelmetalle Gold und Silber deutlich nachgegeben. Auf den Preisen für die beiden Rohstoffe lastete zudem der wieder erstarkte Dollar. In der Vorwoche hatten Gold und Silber noch Rekordniveaus erreicht.

Besonders viele Derivate-Anleger trennten sich von einem Turbo-Call von BNP Paribas auf Silber mit Basispreis bei 38,92 Dollar und Knock-Out-Barriere bei 40,08 Dollar. Auch ein Turbo-Call der Commerzbank auf Silber mit Basispreis bei 20,78 und Knock-Out bei 20,78 Dollar wurde verkauft. Im Handelsverlauf sahen Händler allerdings wieder einzelne Käufe in beiden Scheinen.

Der zeitweise Anstieg des Dax auf 7600 Punkte veranlasste Anleger dagegen, auf eine Gegenbewegung im deutschen Leitindex zu setzen. "Nachdem man am Aktienmarkt einen kräftigen Schluck aus der Pulle genommen hat, meinen jetzt einige Investoren, dass das doch etwas zuviel gewesen ist", sagte Derivatehändler Paul. Gekauft wurde deshalb ein Turbo-Put auf den Dax mit Basispreis bei 8029 und Knock-Out bei 7910 Zählern. Das Börsenbarometer notierte 0,9 Prozent im Plus bei 7583 Punkten.

Quelle: ntv.de, rts

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