Land in Sicht Sky Deutschland darf hoffen
11.11.2010, 10:12 UhrNach einem traurigen Start ins Jahr kann Sky-Deutschland-Chef Brian Sullivan eine gute Nachricht präsentieren. Die Zahl der Abonnenten hat sich durch neue Angebote und den Bundesligastart erhöht. Aus der Krise ist der defizitäre Sender aber längst nicht.
Sky Deutschland gewinnt angesichts der Konjunkturbelebung an Boden: Der chronisch defizitäre Pay-TV-Sender hat seinen Verlust im dritten Quartal überraschend deutlich reduziert. Gewinne sind jedoch noch in weiter Ferne - im Zeitraum Juli bis September ging der Nettoverlust auf 89,3 Mio. Euro von 116,7 Mio. im Jahr zuvor zurück, wie der von Rupert Murdochs Medienkonzern News Corp kontrollierte Sender mitteilte.
Der früher als Premiere bekannte Sender lockte im dritten Quartal netto 45.000 Abonnenten an und zählt damit nun 2,52 Mio. Kunden. Bei nahezu stabilen operativen Kosten stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 243 Mio. Euro. "In diesen Ergebnissen sehen wir ermutigende Zeichen", sagte Vorstandschef Brian Sullivan. Im wichtigen Weihnachtsgeschäft will Sky deutlich mehr Kunden gewinnen als zwischen Juli und September. Das Unternehmen braucht knapp drei Mio. Kunden, um die Gewinnschwelle zu erreichen. Bisher hat der Anfang der 90er Jahre gegründete Sender allerdings nur einmal einen Jahresgewinn gemacht: 2005, im Jahr des Börsengangs.
Sullivan ergänzte, Sky profitiere derzeit von der guten Wirtschaftslage in Deutschland, die besser als in den meisten anderen europäischen Ländern sei. Eigentlich sei der Verbraucher hierzulande zurückhaltend, erklärte der Amerikaner. Das ändere sich aber gerade ein wenig, nicht zuletzt angesichts der erwarteten Lohnsteigerungen, die kräftiger als in den vergangenen Jahren ausfallen dürften. Zugleich seien die Deutschen verlässlicher: "Wenn sie mal an Bord sind, bleiben sie länger."
Das Management bestätigte die bisherige Prognose: Im Gesamtjahr 2010 wird ein operativer Verlust (Ebitda) von 260 bis 280 Mio. Euro anfallen. 2011 soll es eine deutliche Verbesserung geben, für positive Vorzeichen dürfte es aber nicht reichen.
Quelle: ntv.de, rts/dpa