Milliardenumsatz bleibt Jahresziel Solarworld spürt Preisverfall
27.07.2009, 17:18 UhrDer Solarkonzern Solarworld hat wegen des Preisverfalls in der Branche erstmals seit Jahren kräftige Einbußen erlitten. Diese fielen aber geringer aus als erwartet, weil der Konzern im vergangenen Quartal seine Absatzmengen deutlich steigerte sowie die Kosten drückte. Trotz Wirtschaftskrise geht Solarworld-Chef Frank Asbeck weiter davon aus, im laufenden Jahr die Milliarden-Umsatz-Grenze zu knacken.
Asbeck sieht mittlerweile wieder Anzeichen einer Erholung der Geschäfte. Im zweiten Vierteljahr zogen diese verglichen mit dem ersten wieder an - anders als etwa bei Konkurrent Q-Cells. Der Solarworld-Konzern, der Silizium, Wafer, Zellen und Module zur Erzeugung von Sonnenenergie produziert, habe in den USA große Einzelaufträge an Land gezogen und arbeite an allen Standorten - in Deutschland, USA und Südkorea - unter Vollauslastung, sagte Asbeck. Der Preisverfall bei Wafern, die zur Herstellung von Solarzellen benötigt werden, sei zum Stillstand gekommen. "Im vergangenen Monat sind die Preise für Wafer sogar um zehn Prozent gestiegen", sagte Asbeck. Wegen der Unsicherheit der weiteren Preisentwicklung wagte er allerdings keine Gewinnprognose für das Gesamtjahr.
Seit Herbst vergangenen Jahres kämpft die bis dahin erfolgsverwöhnte Solarbranche mit sinkenden Preisen. Vorbei sind die Zeiten knapper Rohstoffe, nachdem die Firmen massiv in den Ausbau ihrer Kapazitäten investiert haben. Hinzu kam die Wirtschaftskrise. Diverse Solarfirmen wie Q-Cells und Solon rutschten gar in die Verlustzone.
Solarworld dagegen macht weiter Gewinn. Im zweiten Quartal fielen der Umsatz auf 225 (Vorjahreszeitraum: 260) Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 44,1 (75,7) Mio. zurück und der Nettogewinn auf 28 (52,4) Mio. Analysten sprachen von einer positiven Überraschung. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von 20 Prozent zeige die solide Kostenstruktur des Konzerns, kommentierte Sven Kürten von der DZ Bank.
Quelle: ntv.de, nne/rts