Wirtschaft

Indirekte Tochter pleite Solon droht dicker Verlust

Solon ist über die SOL Holding an SilPro beteiligt.

Solon ist über die SOL Holding an SilPro beteiligt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Dem Solarmodulhersteller Solon droht wegen millionenschwerer Wertberichtigungen erneut ein hoher Quartalsverlust. Wegen der Pleite der Silicium de Provence (SilPro) in Frankreich, an der Solon indirekt beteiligt ist, muss das Berliner Unternehmen insgesamt Abschreibungen von 52 Mio. Euro im zweiten Quartal verkraften. Die Abschreibungen setzten sich zusammen aus 39 Mio. Euro für Investitionen und 13 Mio. für ein Gesellschafterdarlehen.

Im April hatte Solon lediglich mit Belastungen von 40 Mio. Euro kalkuliert und darauf gehofft, dass es nicht zu einer Pleite bei SilPro kommt. Damals hatte SilPro Gläubigerschutz erhalten, um innerhalb von zwei Monaten seine Finanzen zu ordnen. Trotz intensiver Verhandlungen mit potenziellen Kreditgebern und Investoren sei es aber nicht gelungen, vor Ablauf der Frist zu einer Lösung zu kommen, erklärte Solon. SilPro sollte ursprünglich von 2011 an im französischen Saint Auban Polysilizium für die Solarindustrie herstellen. Die Produktionsanlagen sind derzeit im Bau.

Silizium-Markt eingebrochen

Noch vor einem Jahr war Solar-Silizium ein knappes Gut. Um sich den Nachschub zu sichern, schlossen die Modulhersteller langfristige Verträge ab. Inzwischen sind die Preise stark gefallen, so dass viele Firmen versuchen, die Lieferverträge nachzuverhandeln.

Solon gehören 48 Prozent an der SOL Holding, die wiederum mit 70 Prozent an SilPro beteiligt ist. Die restlichen Anteile an SOL liegen beim niederländischen Solar-Investor Econcern. An SilPro ist indirekt auch die französische EDF Energies Nouvelles beteiligt.

Solon hatte im ersten Quartal in Folge der Wirtschaftskrise und der kalten Witterung ein Verlust von rund 19 Mio. Euro verbucht. Der Umsatz brach um 76 Prozent auf 38,3 Mio. Euro ein. Der Vorstand hatte damals angekündigt, auch im zweiten Vierteljahr werde wohl noch ein geringer Fehlbetrag anfallen.

Quelle: ntv.de, nne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen