Schwäche im Eigenhandel Sondereffekt stützt Barclays
31.10.2011, 10:37 UhrDas dritte Quartal geht für die britische Großbank unerwartet glimpflich zu Ende: Weil die Altlasten im Keller überraschend wenig Kosten produzieren, fallen die Einbrüche im Investmentbanking im Zwischenergebnis kaum auf. Aktionäre reagieren erleichtert.
Die britische Großbank Barclays hat im dritten Quartal von fallenden Kosten für faule Kredite profitiert. Dieser Effekt habe den Rückgang im Investmentbanking mehr als ausgeglichen, teilte die Bank mit. Das Investmentbanking stellt bei Barclays üblicherweise den Löwenanteil der Gewinne.

Wegen Renovierungsarbeiten gesperrt Geldautomaten: Wenn das Investmentbanking schwankt, werden Kreditkunden wertvoll.
(Foto: REUTERS)
Abgesehen davon hat sich die Bank angesichts der Schuldenkrise in Europa im abgelaufenen Quartal überraschend gut geschlagen. Das Vorsteuerergebnis belief sich auf 2,4 Mrd. Pfund. Umgerechnet entspricht das einer Summe von 2,7 Mrd. Euro. Unter anderem bereinigt um Einmaleffekte ergab sich vor Steuern ein Gewinn von 1,34 Mrd. Pfund. Im Vergleich zum Sommerquartal des Vorjahres kommt Barclays damit auf Plus von 5 Prozent. Damit übertraf das Haus die Erwartungen von Analysten leicht.
Zusammen mit den Sondereffekten - dazu gehört etwa die Neubewertung der eigenen Verbindlichkeiten - lag der Vorsteuergewinn bei 2,4 Mrd. Pfund. Vor einem Jahr waren es 327 Mio. Pfund. In den ersten neun Monaten blieben unterm Strich 2,65 Mrd. Pfund in der Kasse - nach 2,48 Mrd. Pfund im Vorjahreszeitraum.
Im Investmentbanking gingen die Einnahmen das dritte Quartal in Folge zurück. Angesichts schwacher Aktienmärkte und zum Teil heftiger Turbulenzen an den Finanzmärkten gingen die Erträge um 19 Prozent auf 2,7 Mrd. Pfund zurück.
An der Londoner Börse wurden die Zahlen zunächst sehr freundlich aufgenommen: Die Barclays-Aktie legte zumindest zu Handelsbeginn in einem negativen Umfeld rund 1 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts