Wirtschaft

Insiderhandel vor Gewinnwarnung Sonova-Spitze tritt zurück

Eine zu spät veröffentlichte Gewinnwarnung und ein zu großer Handel mit eigenen Aktien und Optionen führt zu dem Rücktritt der Führungsriege beim Hörgerätehersteller Sonova. Neben Firmenchef Chapero und Finanzchef Walker geht auch Verwaltungsratspräsident Rihs.

Valentin Chapero zieht die Konsequenzen. (Bild: Sonova)

Valentin Chapero zieht die Konsequenzen. (Bild: Sonova)

Bei dem Hörgerätehersteller Sonova treten Firmenchef Valentin Chapero und Finanzchef Oliver Walker zurück. Im Vorfeld der Gewinnwarnung vom 16. März 2011 hätten es die Verantwortlichen von Sonova versäumt, innerhalb des Unternehmens rechtzeitig ein Handelsverbot für Börsentransaktionen mit eigenen Aktien und Optionen zu erlassen, teilte Sonova zur Begründung mit. Zudem sei die Gewinnwarnung zu spät veröffentlicht worden. Als Folge dieses Versäumnisses sei es zu Transaktionen gekommen, die damals nicht hätten stattfinden dürfen, teilte der Siemens-Konkurrent weiter mit.

Auch Verwaltungsratspräsident Andy Rihs habe seinen Rücktritt erklärt. Rihs habe gemäß einer internen Untersuchung nichts von einer Gewinnwarnung gewusst, als er 300.000 Aktien verkauft habe.

Bei Sonova hatten Geschäftsleitungsmitglieder und Verwaltungsräte ab dem 28. Februar Wertpapiere im Volumen von rund 47 Millionen Franken veräußert. Der größte Verkauf belief sich auf 37,5 Millionen Franken. Er fand am 8. März statt und ging auf das Konto eines Verwaltungsratsmitglieds, wie aus einer Aufstellung der Börse hervorging.

Die operative Führung übernimmt nun zunächst Marketingchef Alexander Zschokke. Verwaltungsratspräsident wird Robert Spoerry.

Quelle: ntv.de, rts

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