Furcht vor neuem Flugchaos Spanien in Alarmbereitschaft
15.12.2010, 07:54 UhrAus Sorge vor einem erneuten Chaos an den Flughäfen will Madrid den verhängten Ausnahmezustand bis zum 15. Januar verlängern. Ein entsprechender Antrag soll morgen dem Parlament vorgelegt werden. Die Abstimmung ist für Donnerstag geplant.
Die spanische Regierung hat das Parlament um eine einmonatige Verlängerung des nach einem wilden Fluglotsenstreik verhängten Alarmzustands gebeten. Die Regierung habe sich darauf verständigt, den Abgeordneten eine Ausdehnung der Maßnahme bis zum 15. Januar vorzuschlagen, sagte Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba am Vorabend nach einer außerordentlichen Sitzung des Kabinetts. Die Regierung habe die Pflicht, an den Flughäfen für reibungslose Abläufe zu sorgen, vor allem in der Weihnachtszeit, "wenn die Menschen am häufigsten reisen", fügte er hinzu.
Die Regierung hatte den Alarmzustand erstmals seit 35 Jahren ausgerufen, nachdem sich Anfang Dezember die 2300 Fluglotsen des Landes massenweise krank gemeldet und so den Luftverkehr über Spanien zum Erliegen gebracht hatten. Nach Strafandrohungen nahmen die Lotsen ihre Arbeit wieder auf. Mit der nach bisherigem Stand bis zum 18. Dezember geltenden Maßnahme kann die Kontrolle des Luftraums von der Armee beaufsichtigt werden. Gemäß der spanischen Verfassung muss das Parlament einer Verlängerung des Alarmzustands über zwei Wochen hinaus zustimmen. Insgesamt darf er zwei Monate andauern.
Moody's nimmt Spanien unter die Lupe
Spanien droht unterdessen eine schlechtere Bonitätsnote der Ratingagentur Moody's. Deren Experten gaben bekannt, das "AA1"-Rating des Landes auf eine Herabstufung zu prüfen. Der Kurs des Euro zum Dollar geriet danach unter Druck. Er fiel auf 1,3314 Dollar von etwa 1,3340 Dollar vor der Moody's-Mitteilung.
Quelle: ntv.de, rts/DJ