Wirtschaft

Steigende Kreditkosten Spanien sieht sich vorbereitet

Die Finanzlage Spaniens bleibt prekär. Das Euro-Land stellt sich auf eine teurere Kreditaufnahme ein. Das könnte die sozialistische Regierung in Madrid zu weiteren Einsparungen im Haushalt zwingen. Laut Wirtschaftsministerin Salgado gibt es aber noch keinen Grund, Alarm zu schlagen.

Elena Salgado

Elena Salgado

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Schuldenkrise wird nach Ansicht der spanischen Regierung die in der kommenden Woche geplante staatliche Kreditaufnahme wohl verteuern. Falls nötig, werde das in den Fokus der Finanzmärkte geratene Land deshalb weitere Schritte unternehmen, um seine Haushaltsziele unter allen Umständen einzuhalten, sagte Wirtschaftsministerin Elena Salgado. Eine Erhöhung der Mehrwert- und Benzinsteuern lehnte sie jedoch erneut ab.

Die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero hat angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten in den vergangenen zehn Tagen bereits eine ganze Reihe von Schritten zur Stärkung der staatlichen Finanzen unternommen, um das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen. Die von den Investoren geforderte Gefahrenzulage auf spanische Staatsanleihen blieb jedoch hoch: Am Freitag war die Rendite auf zehnjährigen Titeln knapp 2,5 Prozentpunkte höher als auf entsprechenden deutschen Papieren.

Die Finanzierungskosten sind seit Oktober kräftig gestiegen, weil eine wachsende Zahl von Investoren damit rechnet, dass Spanien früher oder später auf EU-Rettungsgelder zurückgreifen muss, wie dies bereits Griechenland und Irland getan haben.

Kein Grund, Alarm zu schlagen

Spanien will in der kommenden Woche am Finanzmarkt durch den Verkauf von Anleihen Kredite mit einer Laufzeit von zehn und 15 Jahren aufnehmen. Bereits am Markt gehandelte spanische Papiere gleicher Laufzeit werfen derzeit eine Rendite von 5,37 beziehungsweise 5,9 Prozent ab.

Salgado betonte jedoch, dass Zinsraten von mehr als fünf Prozent kein Anlass seien, um Alarm zu schlagen. "Im Durchschnitt zahlen wir noch einen Zinssatz von 3,6 Prozent und es ist möglich, dass wir fünf Prozent zahlen müssen - aber nur auf die derzeit geplanten Emissionen."

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen