Wirtschaft

Palmöl, WTI, Brent Spekulanten treiben ihr Unwesen

Ein Fass Brent kostet fast 100 Dollar. Auch die US-Sorte WTI nähert sich immer mehr dieser psychologisch wichtigen Marke. Für die Opec liegt der Grund auf der Hand: Spekulanten suchen den Ölmarkt heim. Einen Preisschub gibt es auch beim Palmöl.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Am Ölmarkt treiben Spekulanten ihr Unwesen: Nicht nur das normale Rohöl ist davon betroffen, auch der Preis für Palmöl klettert deshalb deutlich. Derzeit sei der Markt sehr gut versorgt, sagte Opec-Generalsekretär Abdullah al-Badri der österreichischen Zeitung "Wirtschaftsblatt". Mit Verweis auf den durchschnittlichen Ölpreis im Dezember sowie im vergangenen Jahr insgesamt sagte er: "Diese Preise basieren nicht auf den Fundamentaldaten."

Die Opec habe immer auf eine höhere Nachfrage reagiert, etwa 2004 und 2005, als sie mehr Öl zur Verfügung gestellt habe, sagte der Generalsekretär.

100 Dollar je Barrel in greifbarer Nähe

Der Preis für ein Barrel (rund 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März verbilligte sich am Montag auf unter 98 Dollar. Ende vergangener Woche hatte der Preis an der 100-Dollar-Marke gekratzt. US-Leichtöl sank je Barrel um gut 60 Cent auf 90,93 Dollar.

Der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Dhaen al-Hamli, sieht ebenfalls keine Ölknappheit trotz des jüngsten Preisanstiegs des Rohstoffes. Auf die Frage, ob wegen der Preisentwicklung eine Sondersitzung der Opec einberufen werde, sagt er, er wisse davon nichts.

Ölpreis "alarmierend"

Anders äußerte sich indes der Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA), Nobuo Tanaka. Bei einer Energiekonferenz in Abu Dhabi sagte er, der aktuelle Ölpreis sei "alarmierend". "Die internationalen Ölvorräte sind zwar noch hoch, gehen aber zurück", sagte Tanaka.

Die Reservekapazität der Opec sinke zudem, und auch der Angebotspuffer auf dem Markt werde geringer.

Palmöl: Nachfrage übersteigt Angebot?

Spekulationen um einen Angebotsengpass haben auch den Preis für Palmöl in die Höhe getrieben. Der April-Kontrakt für dieses als Lebensmittel und Biokraftstoff eingesetzte Pflanzenfett verteuerte sich an der Börse Kuala Lumpur um bis zu 1,2 Prozent auf 3685 Ringgit (rund 900 Euro) je Tonne.

Als Auslöser für den aktuellen Preisschub nannten Börsianer den Anstieg der malaysischen Exporte. Sie nährten Spekulationen, dass in den kommenden Monaten die Nachfrage aus den Schwellenländern das Angebot übersteigen werde. Parallel dazu zogen die chinesischen Futures auf Sojaöl um bis zu 0,4 Prozent auf 10.604 Yuan (etwa 1200 Euro) je Tonne an.

Am Freitag waren die Kontrakte auf US-Mais und -Sojabohnen jeweils auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch gestiegen. Überraschend niedrige Lagerbestände dieser Lebens- und Futtermittel hatten diesen Preisschub ausgelöst.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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