Wirtschaft

Baldiger MDax-Aufstieg? Springer erhöht Streubesitz

Mathias Döpfner lotste Springer erfolgreich durch die Krise.

Mathias Döpfner lotste Springer erfolgreich durch die Krise.

(Foto: dpa)

Der Medienkonzern Axel Springer darf mit dem Verkauf von Aktien im Wert von mehr als einer halben Milliarde Euro auf den Aufstieg in den MDax hoffen. Verlagschef Mathias Döpfner will durch diesen Schritt den Streubesitz der Springer-Papiere deutlich erhöhen und so attraktiver für Aktionäre und Investoren werden. "Wir erwarten, dass der tatsächliche Wert unseres Unternehmens nach diesem Schritt am Kapitalmarkt noch angemessener reflektiert werden wird", sagte Döpfner auf Hauptversammlung in Berlin.

Springer selbst plant noch im zweiten Quartal 2,93 Millionen Aktien aus dem eigenen Bestand bei institutionellen Investoren zu platzieren. Zugleich will die Deutsche Bank ihr Paket von 2,75 Millionen Aktien des Verlags abgeben. Beide Tranchen machen zusammen gut 17 Prozent des Grundkapitals von Springer aus.

Die Papiere waren an der Börse am Freitag rund 510 Millionen Euro wert. Mit dem Verkauf würde sich der Streubesitz auf mehr als 40 Prozent erhöhen; bisher sind nur 23 Prozent frei verfügbar. 51,5 Prozent liegen bei der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik, sieben Prozent hält Friede Springer direkt.

Aufstieg frühestens im September

Analysten und Aktionärsschützer begrüßten die Ankündigung. Dies seien sehr gute Nachrichten, sagte Medienanalyst Harald Heider von der DZ Bank. Er rechnet damit, dass der Konzern in absehbarer Zeit vom SDax in den MDax aufsteigen wird. Maßgeblich dafür sind die Marktkapitalisierung des Streubesitzes und die Handelsumsätze - beides dürfte durch den Verkauf der Aktienpakete deutlich zulegen.

Bevor der Medienkonzern aufsteigen kann, muss jedoch ein anderes Unternehmen aus dem MDax die Kriterien für einen Abstieg erfüllen, was derzeit nicht in Sicht ist. Index-Analystin Anke Platzek von der LBBW rechnet damit, dass es bei der nächsten Neuaufstellung der Indizes im Juni noch nicht für Springer reichen wird, sondern frühestens bei der übernächsten Index-Anpassung im September.

Springer ist besser durch die Medienkrise gekommen als viele Konkurrenten und hat der Branche mit einem kräftigen Gewinnsprung im ersten Quartal Hoffnung auf eine Ende der Anzeigenflaute gemacht. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg um fast die Hälfte auf 119 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, wen/rts

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