Wirtschaft

Ex-Vorstand der BayernLB Staatsanwalt plant Anklage

Die BayernLB ist noch nicht mit ihrem Fehlkauf durch.

Die BayernLB ist noch nicht mit ihrem Fehlkauf durch.

(Foto: dpa)

Die Staatsanwaltschaft München will Medienberichten zufolge den gesamten ehemaligen Vorstand von Bayerns Landesbank vor Gericht bringen. Die Anklage wegen Veruntreuung von Bankvermögen werde derzeit vorbereitet und solle in den nächsten Wochen vorliegen

Die Münchner Staatsanwaltschaft will nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" den gesamten früheren Vorstand der BayernLB vor Gericht bringen. Hintergrund ist der milliardenschwere Fehlkauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) vor vier Jahren. Derzeit werde die Anklage wegen Veruntreuung von Bankvermögen vorbereitet. Sie solle in den nächsten Wochen vorliegen, zitierte das Blatt Justizkreise.

Mit dem Prozessbeginn am Münchner Landgericht sei frühestens im Herbst zu rechnen, berichtete die "SZ". Die Münchner Staatsanwaltschaft wollte am Samstag keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben.

Die BayernLB hatte 2007 die österreichische Bank Hypo Alpe Adria gekauft, die anschließend Verluste von 3,7 Mrd. Euro einbrachte. Ende 2009 verkaufte die BayernLB ihre Tochter für einen Euro an Österreich, das Land zwangsverstaatlichte sie. 2010 nahm ein Untersuchungsausschuss zum BayernLB-Desaster seine Arbeit auf.

Der BayernLB-Verwaltungsrat verklagte zudem den am Erwerb der HGAA beteiligten früheren Risikovorstand Gerhard Gribkowsky auf Schadenersatz. Dieser geriet darüber hinaus Anfang 2011 im Zusammenhang mit der zeitweisen Formel-1-Beteiligung der BayernLB ins Visier der Staatsanwaltschaft und sitzt seit Januar unter dem Verdacht der Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung in Untersuchungshaft. Nach Informationen des "Focus" will das Landgericht München in den nächsten Tagen entscheiden, ob der Banker weiter in Haft bleiben muss.

Die Anklagebehörde verdächtigt Gribkowsky, insgesamt 50 Mio. Dollar (37 Mio. Euro) am Fiskus vorbei für sein "Entgegenkommen" beim Verkauf der Formel-1-Anteile der Landesbank an den Investor CVC bekommen zu haben. Auch gegen Formel-I-Chef Bernie Ecclestone wird in diesem Zusammenhang ermittelt.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/AFP

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