Wirtschaft

Eisenerzpreise gehen hoch Stahlriesen wälzen Kosten ab

Die Stahlkonzerne reagieren auf die Anhebung der Preise durch die Eisenerzproduzenten und wollen ihrerseits ihre Produkte verteuern. Damit drohen Auto- und Maschinenbauern höhere Kosten. ThyssenKrupp will die Laufzeiten seiner Kundenverträge an die der Eisenerzlieferanten anpassen.

Die Kunden der Stahlkonzerne bluten mit.

Die Kunden der Stahlkonzerne bluten mit.

(Foto: picture alliance / dpa)

Autokonzerne, Maschinenbauer und weitere Kunden der Stahlindustrie müssen sich auf deutliche Preissteigerungen einstellen. Nach den deutschen Branchengrößen ThyssenKrupp und Salzgitter kündigten auch die südkoreanischen Unternehmen Posco und Hyundai Steel höhere Preise an. Ab Mai werde ein Aufschlag von etwa einem Viertel pro Tonne verlangt, teilten die Konzerne mit.

Die Branche reagiert mit der Kostenexplosion auf die neuen Verträge mit den großen Eisenerzproduzenten Vale , BHP Billiton und Rio Tinto. ThyssenKrupp hatte etwa mit Vale einen neuen Vertrag abgeschlossen, der eine Preiserhöhung von teilweise über 100 Prozent vorsieht. Zudem gilt der Vertrag nur noch für drei Monate statt bislang für ein Jahr.

Die Rohstoffriesen, die rund 70 Prozent des Weltmarktes kontrollieren, wollen die Erzpreise an die zuletzt deutlich gestiegenen Spotmarktpreise angleichen.

Umstellung der Vertragslaufzeiten

ThyssenKrupp hatte angekündigt, seine Preise zum Juli erneut anzuheben. Zudem erwägt der deutsche Branchenführer, die Laufzeiten seiner Kundenverträge an die der Eisenerzlieferanten anzupassen. Ob es bei den Dreimonatsverträgen mit den Eisenerzlieferanten bleibe, sei offen, sagte ein Sprecher: "Wir streben weiter längerfristige Lieferverträge mit den Eisenerzkonzernen an." Dies dürfte allerdings schwierig werden, da ThyssenKrupp in einer schwachen Verhandlungsposition ist.

Salzgitter sieht wegen der explodierenden Rohstoffpreise und der Unsicherheiten am Stahlmarkt sein Gewinnziel für dieses Jahr in Gefahr. "Wenn es hart auf hart kommt, müssen wir unsere Prognose anpassen", sagte Konzernchef Wolfgang Leese der "Financial Times Deutschland". Die Wahrscheinlichkeit dafür sieht er demnach bei 50 Prozent. Salzgitter rechnet bislang mit einem Vorsteuergewinn im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Quelle: ntv.de, rts

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