Raus aus dem Konjunktur-Tief Stimmung in der deutschen Autoindustrie bessert sich
03.04.2024, 09:31 Uhr Artikel anhören
Die Autoindustrie ist, gemessen am Umsatz, der mit Abstand bedeutendste Industriezweig in Deutschland.
(Foto: picture alliance/dpa)
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres befindet sich die deutsche Autoindustrie in einem Tief. Mittlerweile hat sich das Geschäftsklima laut IFO-Institut jedoch deutlich gebessert. Sowohl die Exportaussichten als auch gestärkte Lieferketten stimmen positiv.
Die Stimmung in der deutschen Automobilindustrie hat sich im März auch wegen verbesserter Exportaussichten spürbar aufgehellt. Der Indikator für das Geschäftsklima stieg auf minus 5,8 Punkte, nach minus 9,9 Zählern im Februar, wie aus einer Unternehmensumfrage des Münchner IFO-Instituts hervorgeht. Das ist der beste Wert seit Mai 2023.
"Die deutsche Automobilbranche scheint nun endgültig das konjunkturelle Tief vom zweiten Halbjahr 2023 verlassen zu haben und sieht wieder zuversichtlicher in die Zukunft", sagt die Fachreferentin am IFO-Zentrum für Industrieökonomik und neue Technologien, Anita Wölfl. Aufwind gab der deutlich weniger pessimistische Ausblick für die nächsten sechs Monate: Der Indikator der Geschäftserwartungen kletterte von minus 29,5 Punkten im Februar auf minus 18,7 Punkte im März.
Lichtblick bei Versorgung mit Vorprodukten
"Besonders positiv fallen die Exportaussichten auf", hieß es dazu. Der entsprechende Indikator weist zum ersten Mal seit knapp einem Jahr wieder einen Wert im positiven zweistelligen Bereich auf. "Ein Grund hierfür dürfte die positive Entwicklung in den USA und in China sein, den zwei wichtigsten Absatzmärkten der deutschen Autoindustrie", so das IFO-Institut.
Einen Lichtblick gibt es demnach auch bei der Versorgung mit wichtigen Vorprodukten: Nur noch wenige Unternehmen meldeten Probleme in den Lieferketten - trotz der Krise auf der wichtigen Schifffahrtsroute im Roten Meer, die von vielen Reedereien wegen des Beschusses durch die jemenitische Huthi-Miliz gemieden wird. "Hier scheinen sich die Anstrengungen bezahlt zu machen, die die deutsche Automobilindustrie seit der Pandemie unternommen hat, um die Lieferketten widerstandsfähiger zu gestalten", sagte Wölfl.
Auch in der Gesamtwirtschaft hat sich die Stimmung zuletzt aufgehellt. Dennoch rechnen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute im laufenden Jahr nur mit einem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt.
Quelle: ntv.de, rog/rts