Erst Glühbirnen, dann Duschköpfe Stoiber will Brüssel bremsen
13.02.2010, 10:42 UhrNeue Energiespar-Vorschriften aus Brüssel sorgen unter Herstellern von Duschköpfen, Wasserhähnen, Haustüren und Baumaterialien für Unruhe. Eine bislang kaum beachtete EU-Richtlinie könnte das Duschgefühl der Deutschen für immer verändern.
Der EU-Beauftrage für Bürokratieabbau, Edmund Stoiber, hat Pläne der EU kritisiert, nach dem Glühbirnenverbot jetzt auch weitere Produkte nach ihrem Energieverbrauch zu reglementieren.
Energiesparen sei zwar "ein guter Zweck", doch müssten solche Entscheidungen intensiver mit den Bürgern diskutiert werden, da sie in deren "Lebensalltag" eingriffen, sagte der ehemalige bayerische Ministerpräsident der "Bild"-Zeitung.
Hintergrund ist laut "Bild" eine bislang angeblich weitgehend von der Öffentlichkeit unbemerkte EU-Richtlinie "für die Festlegung von Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter Produkte". Sie wurde am 21. Oktober 2009 verabschiedet und trat am 20. November 2009 in Kraft.
Die Richtlinie besagt, dass künftig auch für Produkte strenge Standards gelten sollen, die den Energieverbrauch beeinflussen. Davon betroffen wären zum Beispiel Duschköpfe, Wasserhähne, Haustüren, Fenster und Isoliermaterialien beim Hausbau.
Die Hersteller dieser Produkte sollen sich demnach an strenge Vorschriften halten müssen. Sie sollen künftig detailliert dokumentieren, wieviel Energie bei der Herstellung, Verpackung, Installation, Nutzung und Entsorgung des Produkts verbraucht wird.
Bei Verstößen soll es laut dem Blatt Sanktionen geben, die "wirksam, verhältnismäßig und abschreckend" sind.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP