Wirtschaft

Öl, Gas, Kohle teurer Strompreis schnellt nach oben

Das Moratorium bei der Laufzeitverlängerung der AKWs in Deutschland treibt die Strompreise in die Höhe. Auch Kohle, Gas und Rohöl werden teurer. Anleger spekulieren offenbar darauf, dass die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen steigt.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die geplante Abschaltung sieben deutscher Atomkraftwerke hat den Strompreis an der Leipziger Börse EEX weiter in die Höhe getrieben.

Der Future zur Lieferung von Strom in einem Jahr stieg um knapp drei Prozent auf 59,80 Euro je Megawattstunde und lag damit auf dem Niveau vom November 2008. Der liquidere, außerbörslich gehandelte Kontrakt notierte mit bis zu 59,70 Euro auf einem Achtzehneinhalb-Monats-Hoch. Am französischen Graumarkt übersprang der Kurs die Marke von 60 Euro.

Parallel dazu verteuerten sich Kohle, Gas und Rohöl. Börsianern zufolge spekulierten Anleger darauf, dass Deutschland oder auch Japan, wo wegen des Erdbebens zahlreiche Kernkraftwerke heruntergefahren wurden, zur Strom-Erzeugung verstärkt auf fossile Brennstoffe angewiesen sind.

Die Nordsee-Ölsorte Brent verteuerte sich nach dem Kursrutsch der vergangenen Tage um mehr als zwei Prozent auf 110,60 Dollar je Barrel. Der US-Future auf Erdgas notierte 1,2 Prozent fester bei 3,99 Dollar je Million BTU (British Thermal Units). Broker taxierten den Preis für eine Tonne Kohle zur Lieferung an einen nordeuropäischen Hafen in einem Jahr bei 133,50 Dollar je Tonne.

Auch die anhaltenden Unruhen in Bahrain treiben den Ölpreis hoch. Sicherheitskräfte gingen in dem Königreich am ölreichen Persischen Golf erneut gewaltsam gegen Regierungsgegner vor. Händlern zufolge werde am Markt zudem auf eine steigende Ölnachfrage aus Japan spekuliert, da dort weniger Strom in Atomkraftwerken produziert werden könne. In Reaktion auf die Naturkatastrophen und die Atomkrise in der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft war der Ölpreis zu Wochenbeginn zunächst eingebrochen.

Quelle: ntv.de, rts

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