Geithner in der Schusslinie Summers gibt Feuerschutz
01.02.2010, 07:34 UhrKaum haben die US-Senatoren Ben Bernanke im Amt des Fed-Chefs bestätigt, gerät Finanzminister Timothy Geithner wieder ins Kreuzfeuer der Kritik. Um Obamas Mann für den Haushalt zu stärken, meldet sich nun ein wichtiger Wirtschaftsberater des Präsidenten zu Wort.
Der führende Wirtschaftsberater von US-Präsident Barack Obama hat dem in die Kritik geratenen Finanzminister Timothy Geithner den Rücken gestärkt. Geithner verdiene für seine Strategie zur Stabilisierung der Banken enorme Anerkennung, sagte Lawrence Summers dem Fernsehsender CNN.
Die Kosten für die Überwindung der schwersten Bankenkrise seit 70 Jahren würden in Relation zur Wirtschaftsleistung des Landes voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen als die der sogenannten Sparkassenkrise in den 1980er und 1990er Jahren. Dies sei der Handhabung der Krise zu verdanken.
Geithner hatte nach seinem Amtsantritt vor rund einem Jahr 19 US-Großbanken theoretischen Belastungstests ("Stress Test") unterzogen, um ihren Kapitalbedarf zu ermitteln. Die Maßnahme trug dazu bei, das Vertrauen der Märkte in die Banken wieder zu stärken.
Nur 141 Milliarden?
Dennoch ist Geithner heftig unter Beschuss geraten, vor allem wegen seiner Rolle bei der Rettung des Versicherungskonzerns AIG Ende 2008. Der Finanzminister gilt wegen seines damaligen Postens als Chef der Fed von New York als einer der Hauptakteure der milliardenschweren Stützungsmaßnahmen.
Am Mittwoch nahm ein Kongressausschuss Geithner wegen der Angelegenheit in die Zange, ein Abgeordneter forderte ihn sogar zum Rücktritt auf.
Jüngsten Schätzungen zufolge dürften die Maßnahmen zur Rettung der Finanzbranche die US-Steuerzahler rund 141 Mrd. Dollar kosten. Die US-Regierung will dazu am Montag neue Zahlen vorlagen.
Quelle: ntv.de, rts