Wirtschaft

Preis-Schocks an der Tankstelle Superbenzin so teuer wie nie

Ein teurer Spaß: Spritkosten befeuern die Inflation.

Ein teurer Spaß: Spritkosten befeuern die Inflation.

(Foto: dpa)

Der hohe Ölpreis beschert den großen Mineralkonzernen der Welt ein saftiges Rekordquartal. Gleichzeitig ziehen die Preise an den Zapfsäulen in Deutschland kräftig an: Erstmals steigt der Preis für einen Liter Super im bundesweiten Durchschnitt über die Marke von 1,61 Euro. Experten befürchten: Entspannung ist nicht in Sicht.

Dialektik an der Zapfsäule: Super für den Konzern, gar nicht super für Verbraucher.

Dialektik an der Zapfsäule: Super für den Konzern, gar nicht super für Verbraucher.

(Foto: dapd)

Die steigenden Rohstoffkosten machen sich immer stärker in den Geldbörsen der Verbraucher bemerkbar. Ende April erreichen die Spritpreise in Deutschland neue Rekordstände: Benzin ist so teuer wie noch nie. Im bundesweiten Durchschnitt mussten die Autofahrer an deutschen Tankstellen zwischen 1,61 und 1,62 Euro für einen Liter Superbenzin bezahlen, teilten Sprecher der Mineralölwirtschaft mit.

Bereits am Donnerstag habe der Preis im Durchschnitt bei 1,605 Euro gelegen. Am Abend hatten die Mineralölfirmen die Preise nochmals angehoben. Nahezu zeitgleich hatten Ölmultis wie Royal Dutch Shell, Exxon Mobil oder Total ihre Ergebnisse aus dem ersten Quartal vorgelegt und dabei zum Teil erhebliche Gewinnzuwächse ausgewiesen.

Allein bei Shell war der Gewinn unterm Strich um 22 Prozent auf 6,9 Mrd. Dollar gestiegen. Der Konzern, der in Deutschland über eine Tochtergesellschaft ein eigenes Tankstellennetz unterhält, hatte den kräftigen Anstieg mit dem hohen Ölpreisniveau begründet. US-Rohöl kostet derzeit gut 112 Dollar je Barrel (159 Liter). Gemessen am Börsenwert gilt Shell als größter Ölkonzern Europas.

Was kommt nächste Woche?

Der Benzinpreis bewegte sich seit drei Wochen knapp unter dem Niveau des Rekordpreises vom Sommer 2008. Damals kostete ein Liter Superbenzin in der Spitze knapp unter 1,60 Euro. Für Diesel müssen gegenwärtig etwas weniger als 1,46 Euro gezahlt werden; das sind noch ungefähr 9 Cent weniger als 2008. Ursache seien vor allem die Notierungen am Rotterdamer Großmarkt für Ölprodukte, heißt es aus der Branche. Dort liegen die Preise ebenfalls auf Rekordniveau. "Wir haben einen hohen Druck von den Beschaffungsmärkten", sagte eine Shell-Sprecherin in Hamburg.

Der ADAC hatte für den Donnerstag einen Durchschnittspreis von 1,602 Euro für einen Liter Super E10 berechnet. "Es ist zu befürchten, dass der Preis am Freitag noch mal nach oben gehen wird", sagte ein Sprecher des Autoclubs am Vormittag in München. Der letzte Werktag der Woche sei traditionell einer der teuersten Tage an den Zapfsäulen, dazu komme der Reiseverkehr. "Wir sehen in der Entwicklung auch einen Mitnahme-Effekt vor dem Ende der Osterferien." Seit Dienstag legte der Super-Preis laut ADAC um 6 Cent zu.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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