Scheidungskrieg mit VW Suzuki erwägt Gerichtsgang
18.11.2011, 08:49 UhrSuzuki will unbedingt die Trennung vom VW-Konzern. Die Japaner leiten entsprechende Schritte ein. Weil die Wolfsburger ihren Anteil von rund 20 Prozent behalten wollen, bleibt Suzuki wohl nur der Gang vor ein internationales Schiedsgericht. Beide Seiten werfen sich gegenseitig Vertragsbruch vor.
Nach monatelangen Auseinandersetzungen leitet Suzuki jetzt konkrete Schritte zur Beendigung der Kapitalverflechtung mit Volkswagen ein. Die Japaner haben ein Rückkaufprogramm aufgelegt, um ihre Anteile von VW zu zurückzukaufen. Sollten der Wolfsburger Konzern nicht verkaufen, will der japanische Autobauer ein internationales Schiedsgericht anrufen.
An das Gericht wird sich Suzuki tatsächlich wenden müssen, denn VW machte unmissverständlich klar, seinen Anteil nicht aufgeben zu wollen. Die Wolfsburger halten rund 20 Prozent an Suzuki, während die Japaner mit 1,5 Prozent an VW beteiligt sind.
Der Streit zwischen den Partnern schwelt seit Monaten und hatte zuletzt an Schärfe gewonnen. VW stieß sich jüngst daran, dass Suzuki Ende Juli die Partnerschaft mit Fiat intensiviert hatte und Dieselmotoren bei den Italienern orderte. Diese hätten auch aus Wolfsburg kommen können. VW interpretierte das als Verstoß gegen den 2009 geschlossenen Kooperationsvertrag und forderte Suzuki auf, das Geschäft rückgängig zu machen.
Mitte Oktober warfen die Japaner den Niedersachsen Vertragsbruch vor. Unter anderem monierte Suzuki, Volkswagen habe nicht wie versprochen Zugang zu den eigenen Technologien gewährt, was Europas größter Autobauer umgehend zurückwies.
Quelle: ntv.de, dpa