Wirtschaft

Hoffnung nach langer Durststrecke T-Mobile USA redet über Fusion

Geteilte Last ist halbe Last: Die Telekom verhandelt mit MetroPCS über ein Gemeinschaftsunternehmen mit T-Mobile USA.

Geteilte Last ist halbe Last: Die Telekom verhandelt mit MetroPCS über ein Gemeinschaftsunternehmen mit T-Mobile USA.

(Foto: AP IMAGES FOR T-MOBILE)

Die Deutsche Telekom könnte kurz vor der Lösung eines ihrer drängendsten Probleme stehen: Sie will ihre Mobilfunk-Tochter T-Mobile USA mit dem örtlichen Rivalen MetroPCS fusionieren. Gemeinsam sollen sie die hohen Kosten für den Ausbau des schnellen Mobilfunk-Netzes leichter schultern.

Deutsche Telekom
Deutsche Telekom 29,41

Die Deutsche Telekom ist auf der Suche nach einer Lösung für ihr schwächelndes Mobilfunkgeschäft in den USA fündig geworden. Der Konzern verhandelt mit dem US-Mobilfunkunternehmen MetroPCS über einem Zusammenschluss mit T-Mobile USA. An dem Gemeinschaftsunternehmen solle die Telekom die Mehrheit halten. MetroPCS ist mit neun Millionen Kunden der fünftgrößte Mobilfunkanbieter in den USA, T-Mobile USA mit 33 Millionen Nutzern die Nummer vier.

"Die Gespräche stehen in einem Stadium, in dem wesentliche Fragestellungen noch nicht abschließend geklärt, die Verträge noch nicht unterzeichnet sind und das Zustandekommen der Transaktion noch ungewiss ist", erklärte die Telekom. So gebe es noch keine Beschlüsse von Vorstand und Aufsichtsrat des Bonner Unternehmens. Zuvor hatte es aus Kreisen geheißen, ein Deal stehe kurz bevor.

Die Telekom leidet schon seit einiger Zeit unter dem starken Gegenwind in ihrem US-Mobilfunkgeschäft. Eigentlich wollte der Bonner Konzern T-Mobile USA im vergangenen Jahr für 39 Mrd. Dollar an den Telekomriesen AT&T verkaufen. Die US-Wettbewerbsbehörden machten Telekom-Chef Rene Obermann aber einen Strich durch die Rechnung und stoppten die Transaktion. Nach dem Rückschlag hatte Obermann fieberhaft an einem Plan B gearbeitet.

Lösung dringend gesucht

Die Telekom hat in den USA eine zu geringe Kundenbasis, um die teure Infrastruktur auszulasten. Zudem waren T-Mobile USA zuletzt viele Kunden davongelaufen, da das Unternehmen anders als die drei großen Wettbewerber Verizon, AT&T und Sprint nicht das iPhone von Apple anbot. Allein im ersten Halbjahr kehrten mehr als eine Million Vertragskunden dem Unternehmen den Rücken. Schon vor einigen Monaten war in Medien über ein Zusammengehen von T-Mobile USA mit MetroPCS spekuliert worden. Analysten standen dem aber skeptisch gegenüber, da die beiden Mobilfunkanbieter unterschiedliche Technologien nutzen.

Um rasch mehr Geld in die Kasse zu bekommen vermietete und verkaufte der Bonner Konzern inzwischen die Mobilfunkmasten von T-Mobile USA an den US-Infrastrukturinvestor Crown Castle für rund 2,4 Mrd. Dollar. Von den Masten werden 6400 vermietet, weitere 800 verkauft. Das Geschäft soll noch im vierten Quartal unter Dach und Fach gebracht werden. T-Mobile USA hat rund 51.000 Handyanlagen aufgestellt, meist an gemieteten Standorten.

Quelle: ntv.de, nne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen