Rekordergebnis, aber keine Dividende TUI bleibt vorsichtig
19.12.2012, 11:56 Uhr
Sichtlich zufrieden: Der Vorstandsvorsitzende der TUI AG, Michael Frenzel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das gute Sommergeschäft und höhere Preise sorgt operativ für gute Ergebnisse. Doch, obwohl das Geschäft mit dem Urlaub so viel Gewinn abwirft wie nie zuvor, schauen die TUI-Aktionäre wieder in die Röhre. Dividende, Fehlanzeige.
Dank eines guten Sommergeschäfts hat TUI den Gewinn deutlich gesteigert. Der Überschuss sei im Ende September ausgelaufenen Geschäftsjahr 2011/2012 um 20 Prozent auf 141,9 Mio. Euro geklettert, teilte der Reisekonzern mit.
TUI habe höhere Preise durchsetzen können und auch das Hotelgeschäft sei gut gelaufen. Der operative Gewinn (Ebita) habe mit 746 Mio. Euro einen Höchststand erreicht. Laut DZ-Bank ist das Ergebnis besser als die eigenen und auch die Marktschätzungen ausgefallen. Auch die Analysten von Equinet bezeichneten die Ergebnisse insgesamt als stark und besser als erwartet. "Dank unserer Produktstrategie und unserer effizienten Kapazitätssteuerung ist es uns gelungen, ein operatives Rekordergebnis abzuliefern", sagte der scheidende Vorstandschef Michael Frenzel, der im Februar vom ehemaligen Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen abgelöst wird.
Wieder keine Dividende
Ausgezahlt hat sich für TUI auch die Reduzierung des Anteils an der Reederei Hapag-Lloyd auf 22 Prozent, die dem Unternehmen 700 Mio. Euro einbrachte. Die Einnahmen steckten die Niedersachsen in den Abbau des Schuldenbergs. Ende September stand TUI noch mit 178 Mio. Euro in der Kreide nach 817 Mio. Euro Ende 2010/2011. Die Aktionäre sollen an den Erfolgen des Geschäftsjahres aber nicht beteiligt werden. Auch in den vier Jahren zuvor hatte TUI bereits keine Dividende gezahlt.
Für das laufende Geschäftsjahr bleibt der Vorstand des größten europäischen Reisekonzerns und Thomas-Cook-Rivalen vorsichtig. Das operative Ergebnis soll das Niveau des Vorjahres erreichen, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Reiselust auf wichtigen Märkten ungebrochen bleibt. Der Umsatz soll leicht steigen.
Ausstieg bei Hapag-Lloyd sicher
An seinen Ausstiegsplänen hält TUI auch nach Bekanntwerden der Fusionsgespräche bei Hapag-Lloyd fest. Ein Zusammenschluss zwischen Hapag-Lloyd und Hamburg-Süd könnte das "Wertpotenzial" der TUI-Beteiligung erhöhen und sei insofern zu begrüßen, sagte Frenzel. "An unserer Absicht, aus der Container-Schifffahrt auszusteigen, ändern auch diese Gespräche nichts." Der TUI-Konzern stehe dabei aber nicht unter Zeitdruck. Der Vorstand werde die Entscheidung von der Schifffahrts-Konjunktur und dem Börsenumfeld abhängig machen, betonte er. TUI hat das Recht, seinen Hapag-Anteil an Dritte zu verkaufen oder an der Börse zu platzieren.
Hapag-Lloyd und Hamburg Süd hatten am Vortag bekanntgegeben, über einen Zusammenschluss zu reden.
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa