Kein Streik, dafür mehr Geld Tarifeinigung bei Fluglotsen
12.10.2011, 18:40 Uhr
		                      Fluglotsen bekommen mehr Geld.
(Foto: picture alliance / dpa)
Passagiere können aufatmen: Ein Fluglotsenstreik ist vom Tisch und der monatelange Tarifstreit mit der bundeseigenen Deutschen Flugsicherung beendet. Vertreter der beiden Tarifparteien einigen sich nach der Vermittlung durch Bundesverkehrsminister Ramsauer unter anderem auf höhere Löhne für alle Mitarbeiter der Flugsicherung.
Ein Streik der deutschen Fluglotsen ist vom Tisch. Die Gewerkschaft der Fluglotsen GdF und die Deutsche Flugsicherung (DFS) haben sich nach einer monatelangen Hängepartie auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Alle Mitarbeiter der Flugsicherung erhalten mehr Gehalt, wie die Arbeitgeberseite mitteilte.
Die beiden Streitparteien hatten seit 10:00 Uhr in Frankfurt verhandelt. "Das war heute nochmals ein hartes Ringen um Detailfragen", sagte Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba nach den Verhandlungen. "Wir haben uns in allen wesentlichen Punkten durchsetzen können", sagte GdF-Tarifvorstand Markus Siebers.
Der DFS zufolge erhalten alle rund 6000 Mitarbeiter für eine Laufzeit von 17 Monaten in zwei Stufen ein Gehaltsplus von 5,2 Prozent. Bei der bis zuletzt umstrittenen Beförderung von Team- und Schichtleitern der Fluglotsen gab es eine Einigung. «Wir haben uns auf beiden Seiten bewegen müssen», sagte DFS-Chef Dieter Kaden. Nach den Berechnungen des Unternehmens erhöhen sich die Personalkosten durch die Einigung um etwa 9 Prozent. "Wir haben alles getan, um Schaden von der Luftverkehrsbranche und der Volkswirtschaft insgesamt abzuwenden", sagte Kaden.
Ramsauer mischt mit
Da die Gespräche schon mehrmals geplatzt waren, hatte sich das Verkehrsministerium in Person von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eingeschaltet. Die Fluglotsen-Gewerkschaft GdF bestätigte den Kompromiss. Im Fall eines Scheiterns der Verhandlungen hatten die Lotsen noch für diese Woche mit einem Streik gedroht.
Die Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft der Flugsicherung und der DFS hatte sich seit Anfang des Jahres hingezogen und sich Anfang August erstmals zugespitzt - die Fluglotsen wollten zwei Mal einen kompletten Vormittag lang den Flugverkehr lahmlegen. Die Arbeitsniederlegungen wurden jedoch beide Male kurz vorher vor Gericht verhindert. Durch die Streiks standen jeweils bis zu 2500 Flüge auf der Kippe, bis zu 400.000 Passagiere wären gestrandet.
Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/AFP