Gemeinsame Sache mit Groupon Telekom geht auf Rabattjagd
10.01.2012, 15:12 UhrAuf der Suche nach neuen Erlösquellen macht die Telekom künftig gemeinsame Sache mit dem Schnäppchenportal Groupon. Damit setzt der Konzern auf lukratives Wachstum im Internet. Wie viel dabei für die Telekom herausspringt, ist jedoch noch unklar.
Die Deutsche Telekom kooperiert mit dem Rabattportal Groupon und will damit die schwindenden Umsätze im Telefon-Geschäft wettmachen. Beide Unternehmen vereinbarten eine europaweite Partnerschaft, ab Mitte des Jahres soll es erste gemeinsame Produkte und Dienste geben. Möglich sei etwa, dass auf Telekom-Mobiltelefonen künftig ein Shopping-Programm von Groupon vorinstalliert sei, so die Telekom. Die Bonner verdienten dann etwa an jedem verkauften Artikel mit. Konkretes könne derzeit noch nicht gesagt werden, betonte eine Telekom-Sprecherin.
Die Telekom ist händeringend auf der Suche nach neuen Wachstumsfeldern. Seit Jahren kündigen Kunden scharenweise ihre Festnetzanschlüsse und auf dem Markt für schnelle Internet-Zugänge machen dem Dax-Konzern immer stärker preisaggressive Kabelnetzbetreiber Konkurrenz. Zudem platzte jüngst der Verkauf der US-Mobilfunktochter an Branchenriesen AT&T, der 39 Mrd. Dollar eingebracht hätte.
Wachstum im Internet
Das Internet-Geschäft gehört deshalb zu den Hoffnungsträgern von Konzernchef Rene Obermann. Mit Online-Angeboten wie dem Musikhändler Musicload oder dem Bezahl-Dienstleister Click & Buy will Obermann die Rückgänge auf anderen Geschäftsfeldern abfedern. Bis 2015 sollen im Datennetz zwei bis drei Mrd. Euro umgesetzt werden. Im Jahr 2010 wuchsen die Online-Erlöse der Bonner um 13 Prozent auf eine Mrd. Euro. Neuere Zahlen liegen nicht vor.
Groupon bietet auf seiner Internetseite Rabattgutscheine für alles Mögliche an, von Restaurantbesuchen bis zu Yogastunden. Seit der Gründung 2008 wuchs das Unternehmen aus Chicago rasant. Vor zwei Monaten ging das Startup dann an die Börse und legte das größte Kapitalmarktdebüt eines Internet-Unternehmens seit Google hin. Seitdem bröckelt der Aktienkurs allerdings ab. Analysten fürchten, dass die zahlreichen anderen Discount-Seiten Groupon das Wasser abgraben.
Quelle: ntv.de, nne/rts