Europa-Geschäft belastet Telekom mit Gewinneinbruch
06.05.2011, 08:08 Uhr
Rene Obermann gerät ins Nachdenken: Der Jahresauftakt gelang nicht besonders geschmeidig.
(Foto: dpa)
Die Deutsche Telekom startet mit viel Gegenwind ins Jahr. Im Europa bricht der Umsatz auf breiter Front ein und in Deutschland lastet eine Gebührensenkung auf dem Geschäft. Der Boom bei Datenverträgen für Handys verhindert Schlimmeres.
Ein Einbruch im Auslandsgeschäft hat der Deutschen Telekom den Jahresauftakt vermiest. Der Konzernüberschuss brach im ersten Quartal um 43 Prozent auf 480 Mio. Euro ein, wie der Bonner Konzern mitteilte. Vor allem in Osteuropa liefen die Geschäfte wegen der Wirtschaftsprobleme Griechenlands und der Staaten auf dem Balkan nur schleppend - insgesamt sank der Europa-Umsatz um acht Prozent.
In Deutschland kostete die von der Regulierungsbehörde verlangte Senkung der Mobilfunkterminierungsgebühren Erlöse: Der Umsatz auf dem Heimatmarkt fiel um drei Prozent auf sechs Mrd. Euro. Allerdings verdiente die Telekom hier besser - unter anderem dank der anhaltend hohen Nachfrage nach mobilen Datendiensten.
USA macht weiter Kummer
Das langjährige Sorgenkind T-Mobile USA verlor dagegen weiter Kunden und Umsatz. "Die Zahlen zum ersten Quartal lassen erkennen, dass weitere Herausforderungen auf uns warten", sagte Telekom-Chef Rene Obermann. Im März hatte die Telekom angekündigt, dass sie ihr US-Geschäft an den US-Branchenriesen AT&T für 39 Mrd. Dollar verkaufen will. Die Transaktion muss jedoch noch von den US-Wettbewerbsbehörden genehmigt werden - grünes Licht wird erst nächstes Jahr erwartet.
Insgesamt sank der Konzernumsatz im ersten Quartal um drei Prozent auf 14,6 Mrd. Euro. Damit verfehlte die Telekom die Erwartungen der Analysten: Experten hatten mit 14,7 Mrd. Euro Umsatz und 590 Mio. Euro Überschuss gerechnet.
In diesem Jahr erwartet die Telekom unverändert ein bereinigtes Betriebsergebnis (EBITDA) von 19,1 Mrd. Euro. Der Free Cashflow soll bei mindestens 6,5 Mrd. Euro liegen.
Quelle: ntv.de, sla/rts