Wirtschaft

Teure Pensionäre Telekom sieht alt aus

Die Kosten für den Vorruhestand von Mitarbeitern drücken das Ergebnis.

Der Gewinn der Deutschen Telekom bricht zum Jahresstart um mehr als die Hälfte ein. Schuld daran sind vor allem hohe Pensionszahlungen. Auch das Sorgenkind T-Mobile USA drückt. Trotzdem übertrifft der Ex-Monopolist mit seinen Zahlen die Erwartungen von Analysten.

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Die eigenen Ruheständler haben der Deutschen Telekom den Jahresauftakt verhagelt: Weil der Telefonriese fast eine halbe Mrd. Euro ausgab, um Beschäftigte in den Vorruhestand zu schicken, sank der Überschuss im ersten Quartal um die Hälfte auf 238 Mio. Euro.

Daneben drückte auf das Ergebnis, dass die Mobilfunktochter T-Mobile USA als weniger wertvoll in der Bilanz geführt wird. Die Wertminderung musste in diesem Jahr wieder aufgenommen werden, da die Tochter nicht wie geplant an den Branchenriesen AT&T veräußert werden konnte - der 39-Mrd-Dollar-Deal war Ende vergangenen Jahres am Widerstand der Wettbewerbshüter gescheitert.

Freude über kleines Minus

Im operativen Geschäft mit Mobilfunk und Internetzugängen freut sich das Telekom-Management derzeit schon, wenn die Rückgänge nur gering ausfallen. "Das war ein sehr zufriedenstellendes Quartal für uns", sagte Telekom-Chef Rene Obermann. Der Konzernumsatz bröckelte von Januar bis Ende März lediglich um ein Prozent auf 14,4 Mrd. Euro. Das sei der geringste Rückgang seit zwei Jahren, sagte Obermann.

Vor allem im US-Geschäft sieht die Telekom einen Lichtblick: Im ersten Quartal habe T-Mobile USA ihren Gewinn um 13 Prozent auf eine Mrd. Euro gesteigert. "T-Mobile USA hat einige Fortschritte gemacht bei der Umsetzung der Strategie, die großen Anbieter wie AT&T und Verizon herauszufordern", betonte der 49-jährige Manager. Allerdings bleibe der Wettbewerb in dem Land hart.

Schwieriger war die Lage auf dem Heimatmarkt Deutschland. Zwar habe die Telekom den anhaltenden Umsatzschwund deutlich auf nun noch minus zwei Prozent gebremst, da immer weniger Kunden ihren Telekom-Festnetzanschluss kündigten, erklärte der Konzern.

Bundesliga-Verlust "keine Katastrophe"

Gleichzeitig konnten die Bonner 173.000 neue Fernseh-Abonnenten locken - die Zahl der Gesamtkunden für das Pay-TV-Angebot summierte sich auf 1,7 Mio. Ob das auf Dauer so bleibt ist aber unsicher, da die Telekom die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga ab 2013 an den Bezahlsender Sky verloren hat. Da aber weniger als ein Zehntel der Telekom-TV-Kunden Fußball abonniert hätten, sei der Rechteverlust keine Katastrophe, sagte Obermann.

Ein weiteres Problem tat sich aber im deutschen Mobilfunkgeschäft auf, das wegen der kräftigen Nachfrage nach Datenflatrates für Handys und Tablets seit Jahren glänzte. Hier seien die Umsätze um zwei Prozent im Quartal gesunken, weil die Kunden in günstigere Tarif wechselten, erklärte der Konzern. Die Telekom wolle nun gegensteuern, aber nicht mit Dumping-Preisen an den Markt gehen.

Der Vorstand des 235.000 Mitarbeiter starken Konzerns hält an seiner Prognose fest: Bei einem Free Cash Flow von sechs Mrd. und soll das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) in diesem Jahr 18 Mrd. Euro erreichen. In den ersten drei Monaten lag die Kennzahl unverändert bei 4,5 Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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