Wirtschaft

Wegen Großbritannien Thomas Cook fährt in den Keller

Trotz der negativen Entwicklung schaut das Unternehmen optimistisch in die Zukunft.

Trotz der negativen Entwicklung schaut das Unternehmen optimistisch in die Zukunft.

(Foto: dpa)

Das schwache Geschäft in Großbritannien brockt Europas zweitgrößtem Reisekonzern unterm Strich fast eine halbe Milliarde Pfund Verlust ein. Auf Dividenden sollen die Aktionäre von Thomas Cook bis auf weiteres verzichten.

Abschreibungen haben den britischen Touristikkonzern Thomas Cook im abgelaufenen Geschäftsjahr tief in die Verlustzone gedrückt. Die Sonderbelastungen herausgerechnet schrieb der Konzern zwar Gewinne, diese waren jedoch rückläufig. Trotz dieser Entwicklung schaut das Unternehmen - auch dank einer geplanten Restrukturierung - verhalten optimistisch in die Zukunft.

Beim Blick zurück hat Thomas Cook jedoch zunächst mit den Abschreibungen zu kämpfen, die auf die Geschäfte in Großbritannien und Kanada sowie auf den Wert Informationstechnik des Konzerns gebucht wurden. Insgesamt 428 Mio. Pfund an Verlusten wies Thomas Cook bei Vorlage der Jahreszahlen per Ende September aus. Dadurch verringerte sich das Vorsteuerergebnis auf minus 398 Mio. Pfund.

Am Tropf der Banken

Die Sonderposten herausgerechnet verdiente das Unternehmen mit 175 (248) Mio. Pfund deutlich weniger als im Vorjahr, obwohl der Umsatz auf 9,8 (8,9) Mrd. Pfund deutlich zulegte. Die für den Konzern kritische Nettoverschuldung stieg auf 891 (804) Mio. Pfund. Thomas Cook hatte im November für einen Einbruch seines Aktienkurses gesorgt, weil das Unternehmen seine Banken zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen um eine Ausweitung der Kreditlinie bitten musste.

Nun kündigte Thomas Cook eine Restrukturierung an, die in drei Jahren zu jährlichen Einsparungen von 110 Mio. Pfund führen soll. Maßnahmen sind unter anderem die Reduzierung der Flugzeugflotte, eine Verkleinerung der Hotels im Reiseangebot und die Schließung von 200 Reisebüros.

Die Verunsicherung über die Finanzierung des Unternehmens hat laut Thomas Cook keine spürbaren Folgen bei den Buchungen gehabt. Außerhalb Großbritanniens seien die Buchungen fast gar nicht zurückgegangen, im Heimatmarkt erholten sie sich nach der inzwischen vereinbarten Finanzierung nun wieder.  

Quelle: ntv.de, DJ

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