Dem hoch verschuldeten Reisekonzern Thomas Cook gelingt ein Befreiungsschlag. Er besorgt sich frisches Geld.

Thomas Cook hat seine Finanzierungslücke gestopft. Europas zweitgrößter Reiseveranstalter vereinbarte mit seinen Banken neue Kredite über 200 Mio. Pfund, wie das Management mitteilte. Diese ersetzen einen Ende Oktober gewährten kurzfristigen Überbrückungskredit über 100 Mio. Pfund.

Im Gegenzug erhalten die Banken unter der Führung von Barclays, Royal Bank of Scotland und Unicredit Kaufoptionen, die es ihnen erlauben, bis 2015 Thomas-Cook-Aktien zum jetzigen Kursniveau zu erwerben. Dazu stehen neue Anteilsscheine im Volumen von 4,9 Prozent des jetzigen Grundkapitals bereit.

Die Aktie des hoch verschuldeten Tui-Konkurrenten hatte am Dienstag drei Viertel ihres Werts verloren, nachdem der Konzern wegen Finanzproblemen die Veröffentlichung der Jahresbilanz verschoben hatte. Diese soll nun am 12. Dezember nachgeholt werden. Das Geschäftsjahr des Unternehmens ging bereits im September zu Ende.

Thomas Cook hat in Großbritannien mit einer schwachen Urlaubsnachfrage zu kämpfen. Außerdem brachen wegen der politischen Umbrüche in Nordafrika wichtige Teile des Geschäfts weg. Hierzulande ist Thomas Cook mit Marken wie Neckermann, Air Marin, Bucher sowie Öger Tours vertreten und war im vergangenen Jahr drittgrößter Reiseveranstalter in Deutschland.