Probleme mit Hinterrad-Befestigung Toyota ruft Millionen Autos zurück
02.08.2012, 02:54 Uhr
Der japanische Autobauer beordert aus Angst vor möglichen Problemen mit dem Hinterrad weltweit Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten. Ernste Gefahr droht nicht, doch seit der Pannenserie mit klemmenden Gaspedalen vor wenigen Jahren ist der Konzern sehr vorsichtig.
Der japanische Autobauer Toyota ruft wegen technischer Probleme erneut weltweit millionenfach Fahrzeuge in die Werkstätten. Rund um den Globus müssten mehr als 1,5 Mio. Fahrzeuge überprüft werden, teilte Toyota Deutschland mit. Hierzulande sind von dem Rückruf rund 70.000 Fahrzeuge der Modelle Auris, Avensis sowie des Geländewagens RAV4 verschiedener Baujahre betroffen. In den USA werden zudem Halter eines bestimmten Modells der Toyota-Luxusmarke Lexus angeschrieben, der nicht in Europa verkauft wird.
An den Fahrzeugen müsse die Befestigung der hinteren Spurstange an der Hinterachse überprüft werden. Wenn diese nicht richtig fixiert sei, könne sich das Hinterrad in der Spur verstellen, erläuterte ein Toyota-Sprecher. Unfälle seien in Europa in diesem Zusammenhang bislang nicht bekannt. In Deutschland führt Toyota den Rückruf gemeinsam mit Unterstützung des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) durch. In Kürze werde das KBA die Halter der entsprechenden Fahrzeuge informieren und sie bitten, sich mit ihren Händlern in Verbindung zu setzen, hieß es.
In den USA, dem größten Auslandsmarkt von Toyota, sei auch das Modell Lexus von dem Rückruf betroffen. Erst im März dieses Jahres hatte der Autobauer 700.000 Fahrzeuge in den USA in die Werkstätten beordert. Seit der Pannenserie vor zwei Jahren ist Toyota sehr sensibel bei Fehlern und hat bereits mehrfach freiwillig Rückrufe gestartet. So soll ein Image-Schaden wie im Jahr 2010 vermieden werden. Viele der gemeldeten Vorfälle von damals entpuppten sich zwar später als Fehler der Fahrer, doch bei Toyota brachen die Verkäufe ein.
Toyota hatte vor einigen Jahren bereits mehr als zehn Mio. Fahrzeuge wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten zurückgerufen. Bis dahin hatte der Konzern als Hersteller von besonders zuverlässigen Autos gegolten. Die Rückrufe hatten mit dazu beigetragen, dass Toyota die begehrte Krone als Weltmarktführer vorübergehend an die Opel-Mutter General Motors abgeben musste. Hinzu kam die Naturkatastrophe in Japan im vergangenen Jahr, durch die das eng geknüpfte Produktionsnetz von Toyota Risse bekam. Inzwischen hat sich der Konzern an die Weltmarktspitze zurückgekämpft.
Quelle: ntv.de, rts/dpa