Zahl der Beamten gleich geblieben Troika fährt nicht nach Athen
24.06.2012, 16:18 UhrDa Ministerpräsident Samaras und der künftige Finanzminister Rapanos im Krankenhaus sind, wird die Troika nicht nach Athen reisen. Ein griechisches Nachrichtenmagazin meldet derweil, Griechenland habe gegen die Sparauflagen verstoßen.
Die Troika aus EU, EZB und IWF hat ihre für diesen Montag geplante Reise nach Griechenland verschoben. Grund seien die Krankenhausaufenthalte von Ministerpräsident Antonis Samaras und des designierten Finanzministers Vassilis Rapanos, verlautete aus EU-Kreisen.
Samaras musste nur drei Tage nach seiner Vereidigung am Samstag am rechten Auge operiert werden. Er hatte eine gefährliche Netzhautablösung. Die OP verlief erfolgreich, allerdings fällt der konservative Politiker nun für eine Woche aus. Auch am EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel wird er nicht teilnehmen.
Rapanos war am Freitag in Ohnmacht gefallen und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht worden. "Übermüdung" lautete die erste Diagnose der Ärzte. Noch ist unklar, wann er das Krankenhaus verlassen kann.
Athen verstößt gegen Sparauflagen
Das griechische Nachrichtenmagazin "To Vima" meldet unterdessen, Griechenland habe mehr Beamte eingestellt als erlaubt und damit gegen die internationalen Sparauflagen verstoßen. Obwohl Griechenland sich verpflichtet habe, nur jede fünfte durch Pensionierung frei gewordene Stelle wiederzubesetzen, seien in den vergangenen zwei Jahren 70.000 Staatsdiener eingestellt worden.
"To Vima" beruft sich auf einen internen Bericht der Gläubiger-Troika. Fast alle frei werdenden Stellen seien wiederbesetzt worden. "Während die Regierung Gesetze zur Reduzierung der Beamtenstellen verabschiedete, ließ sie die Leute durch die Hintertür wieder herein", zitiert das Magazin ein namentlich nicht genanntes Mitglied der Troika. "To Vima" zitiert außerdem aus einem Bericht des Interims-Finanzministers Giorgos Zannias, wonach die Zahl der griechischen Beamten mit 692.000 nahezu gleich geblieben sei.
Quelle: ntv.de, rts/AFP