Wirtschaft

Hapag-Lloyd hilft diesmal nicht Tui schraubt an Prognose

Hohe Spritkosten belasten das Geschäft der Tui-Tochter Hapag-Lloyd - und damit auch die Bilanz des Mutterkonzerns.

Hohe Spritkosten belasten das Geschäft der Tui-Tochter Hapag-Lloyd - und damit auch die Bilanz des Mutterkonzerns.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Geschäft mit Pauschalreisen läuft wieder besser. Den Reisekonzern Tui plagen dennoch Sorgen: Der "arabische Frühling" schlägt stärker ins Kontor als erwartet und hohe Spritkosten belasten die Schifffahrt.

Wegen der Unruhen in Nordafrika und schwächerer Geschäfte der Containerschiff-Tochter Hapag-Lloyd schraubt Tui seine Prognose leicht zurück. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITA) werde im Geschäftsjahr 2010/2011 (bis Ende September) nur das Vorjahresniveau erreichen statt leicht steigen, teilte der Reisekonzern mit. Der Rest des Ausblicks bleibt unverändert: Der Umsatz soll steigen, Tui strebt weiter ein positives Konzernjahresergebnis an.

Probleme bereitete Tui vor allem, dass nach den politischen Umwälzungen viele Franzosen nicht mehr die einst beliebten Destinationen Marokko und Tunesien gebucht haben. Zudem litt das Hotelgeschäft in Ägypten unter einem Besucherschwund. Das macht sich auch in der Bilanz bemerkbar: Der Verlust in den drei Monaten bis Ende Juni weitete sich auf 39,6 Mio. Euro von 12,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum aus. Der operative Gewinn sank um 11 Prozent auf 96,2 Mio. Euro - und lag damit immer noch etwas höher als von Analysten erwartet.

   

Der Umsatz stieg um rund 9 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro. Das Gros davon erwirtschaftete die Tochter Tui Travel. Der europäische Pauschalreise-Marktführer konnte im abgelaufenen Quartal sein operatives Ergebnis zwar nur bei 88 Mio. Euro halten - doch hatten Anleger nach einer Serie von Gewinnwarnungen beim Konkurrenten Thomas Cook Schlimmeres erwartet. Börsianer griffen zu: Die im MDax gelistete Tui-Aktie stieg um 4,1 Prozent auf 4,88 Euro.

Fragezeichen bei Hapag-Lloyd

Dafür wartet auf Tui noch an einer ganz anderen Ecke des Konzers viel Arbeit. Die Zukunft von Hapag-Lloyd ist weiter ungeklärt. Wacklige Börsen und die scharfe Konkurrenz in der Schifffahrt sorgen für Zurückhaltung im Kreis der Interessenten für den Tui-Anteil an der Containerrederei, wie Reuters aus Kreisen erfahren hat. Zugleich werde dadurch eine Bewertung des Unternehmens für einen Börsengang, der parallel zu den Verkaufsbemühungen verfolgt wird, fast unmöglich.

Tui-Finanzchef Horst Baier gab sich zu dem Thema schmallippig: "Wir schauen uns weiter alle Optionen für einen Ausstieg bei Hapag-Lloyd an." Ein Börsengang des Hamburger Traditionsunternehmens sei derzeit nicht möglich, aber das könnte sich ändern: "Es könnte sein, dass die Voraussetzung für einen IPO von Hapag Lloyd in einigen Monaten schon ganz anderes sind."Tui hält 38 Prozent an Hapag-Lloyd.

Quelle: ntv.de, rts

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