Ist er es oder ist er es nicht? Twitter begrüßt Mario Draghi
17.01.2012, 18:03 Uhr
(Foto: REUTERS)
Wenn sich bei Twitter ein neuer Nutzer anmeldet, stößt das normalerweise nicht auf sonderlich große Resonanz. Doch wie bei vielen Dingen gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. Und so rätselt die Twittersphäre lautstark über einen neuen Account - hinter dem kein Geringerer als der EZB-Präsident stecken soll.
In der Twittersphäre sorgt ein Nutzer für viel Gesprächsstoff, der am Dienstag einen Account eröffnete: @MarioDraghiECB. Keine schlechte Idee, mag sich der ein oder andere gefreut haben. Schließlich hat die Notenbank angesichts der Schuldenkrise erhöhten Kommunikationsbedarf. Und wenn der Chef persönlich in die Tasten haut, wäre das sicherlich nicht verkehrt.
Und tatsächlich, schon der zweite Tweet hat es in sich: "Ich bestätige: Die Situation ist sehr ernst, wir stehen kurz vor einer wirklichen Tragödie der europäischen Wirtschaft." Das ist zwar keine bahnbrechende Erkenntnis, doch vom EZB-Chef war das in dieser Deutlichkeit noch nicht zu hören. Was mag da noch kommen?
Zumindest nichts aus dem Munde (oder den Fingern) des EZB-Präsidenten. Denn wie zu erwarten handelt es sich nicht um den Account von Mario Draghi, sondern um einen Fake. Die EZB stellt das zügig klar – auf Twitter.
Die Bank ist Facebook & Co also durchaus nicht abgeneigt. Dennoch wird sich Draghi in absehbarer Zeit dort nicht äußern. Denn die Bank legt ihren Mitarbeitern einen strengen Verhaltenskodex im Nutzen sozialer Netzwerke auf. So dürfen sie dort beispielsweise keine Äußerungen veröffentlichen, die als Position der EZB verstanden werden können.
Da wird für den Chef wohl leider keine Ausnahme gemacht. Das ist bedauerlich, schließlich sind die Pressekonferenzen von Draghi nur ein schwacher Trost. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Vielleicht nimmt sich der EZB-Chef ja ein Beispiel an Venezuelas Präsident Hugo Chavez und beginnt zu twittern. Spannender als der Fake-Account wäre das allemal. Und interessanter mit Sicherheit auch.
Quelle: ntv.de, jga